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berg= Annaberg, Schwarzenberg = Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg=
Eibenstock, u. A. m.“)
Gegenwärtig beträgt die Länge der auf dem Erzgebirge vor-
handenen Chausseen 1340 km, ohne Straßen und Nebenstraßen. Die
Straßen des Gebirges sind beinahe ausnahmelos in vortrefflichem
Zustande und die zahlreichen Wegeverbindungen selbst unter weniger
günstigen Witterungsverhältnissen in der Hauptsache ohne Schwierig-
keiten zu benutzen.
Der Gebirgsrücken wird im Ganzen von siebzehn großen Straßen-
zügen überschritten, ungerechnet die zahlreichen Nebenwege, welche
sämmtlich zu Fuß begangen werden können.
Zahlreiche Neben= und Querverbindungen haben das Straßen-
netz zu einem engmaschigen gemacht. Alle Verbindungswege, und
nicht bloß die Hauptstraßen, sind bedeutend verbessert. Zwischen den
zahlreichen Dörfern und Ortschaften sind die Wege zum großen Theile
vortrefflich. Man hat keine Mühe und Arbeit gescheut, sie in guten
Stand zu setzen und sie in diesem Zustande zu erhalten; Gemeinden
und Privatleute wetteifern mit dem Staate, um auch ihrerseits Wege
und Straßen in gleichmäßig guter Beschaffenheit zu besitzen.
Während früher die Straßenzüge die Thäler vermieden, suchen
sie gegenwärtig dieselben auf, um allmälig mit den Thalsohlen im
Gebirge aufwärts zu steigen.
Seit dem Jahre 1845 begann man, vom Niederlande aus, auch
das Erzgebirge mit Eisenbahnen zu versehen, und auch diesem,
wenn auch nur allmälig und mit Ueberwindung großer technischer
und finanzieller Schwierigkeiten, die Erleichterung und Belebung des
Verkehrs zu gewähren, wie sie für das ausgedehnte und dicht bevölkerte
Industriegebiet erforderlich geworden war.
Die 1845 begonnene, aber erst 1852, nachdem sie in die Hände
des Staates übergegangen war, vollendete Eisenbahn Riesa-Chemnitz
stellte die erste Verbindung mit dem zu jener Zeit noch sehr weit-
maschigen Eisenbahnnetze von Deutschland her. Aber nachdem Chem-
nitz 1858 auch nach Westen, über Glauchau und Zwickau Verbindung
mit der Bairischen Eisenbahn gewonnen hatte, drängten die Verkehrs-
verhältnisse allmälig dahin, die uralte Straße aus dem Voigtlande
nach Schlesien auch mit einer direkten Eisenbahnlinie zu versehen. Die
Eisenbahnlinie Zwickau-Glauchau-Chemnitz-Flöha-Freiberg-Hainsberg-
Dresden wurde 1869 durch den Bau der Strecke Freiberg-Flöha
geschlossen und bildet die Hauptlinie, an welche sich fast sämmtliche
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*) Vergl. A. Schiffner, Beschreibung von Sachsen. Stuttgart, Scheible
1840. S. 100 ff. «