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Die erste Auflage erschien 1872, die zweite 1876, die dritte
1880, die vierte 1884, die fünfte 1888. Das Buch hat bei jeder
Auflage an Brauchbarkeit und Werth gewonnen.
Von allgemeiner Bedeutung sind noch
E. Tobisch, Prof., Industrielle Wanderungen im Erzgebirge.
Reichenberg, Schöpfer. 1874.
(wenn auch vorwiegend auf böhmischem Gebiete sich bewegend);
Dr. R. Steche, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und
Kunstdenkmäler des Königr. Sachsen. Vom K. S. Alterthums-
vereine. Heft 1 bis mit 7. Dresden, Meinhold. 1883—1886.
Die Berichte der Handels= und Gewerbekammern von
Dresden, Chemnitz und Plauen in den Jahrgängen 1865 bis mit
1887 (für die technischen und industriellen Verhältnisse).
Verschiedene ältere und neuere Anläufe zu einem Werke über
das ganze Erzgebirge sind mitten, zum Theil sogar schon im Be-
ginn der Ausführung stecken geblieben; aber auch zahlreiche Weg-
weiser, Führer und Reisehandbücher für kleinere und größere Theile
des Gebirges sind hier nicht aufgezählt worden, weil es sich nicht
darum handelt, ein ausführliches Verzeichniß der gesammten Erz-
gebirgslitteratur aufzustellen. Es genügt wohl der allgemeine Nach-
weis, in welchem Zeitmaße und in welchem Umfange das Erzgebirge
in der Litteratur an Bedeutung und Berücksichtigung gewonnen hat.
15. Karten.
Zur Geschichte der sächsischen Geographie, wie zur Geschichte des
Kartenwesens überhaupt, ist es bemerkenswerth, daß der Diaconus
Johann Criginger zu Marienberg ohne alles Wandern und Besichtigen
(wie er selbst sagt) 1568 die erste gestochene Landkarte von Böhmen,
Meißen und Thüringen herausgab. Dieselbe war ohne alle Beihülfe
und ohne jegliche topographische Kenntnisse angefertigt; wurde aber
doch bis 1642 gegen 50 Male trotz aller ihrer Fehler, copirt und
nachgedruckt.
Im Jahre 1721 erhielt der Königl. Geograph und Land-
Grenz-Kommissarius M. A. F. Zürner (vorher Pfarrer zu Skaßa
bei Großenhain) von König Friedrich August den Auftrag, alle Land-
und Hauptstraßen des Kurstaates Sachsen zu vermessen, welche nun-
mehr mit steinernen Meilensäulen versehen wurden. Zürner fertigte
für den König 40 General= und 40 Spezialkarten, durfte aber nur
die große Postkarte vom Kurfürstenthum Sachsen stechen lassen und
in den Handel bringen.
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