Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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13. Jahrhunderts in ihrem vollem Umfange erbaute Burg dehnt 
sich auf dem Bergvorsprunge weit nach Südost aus. Der Pirnaische 
Mönch sagt: „Risenbergk, ein Schloss zu Behmen 1226 von Bosso 
von Risenberg“ erbaut. Der Zugang lag aller Wahrscheinlichkeit 
nach zunächst des weit später erbauten Jägerhauses; der Graben ist 
mit Trümmerschutt angefüllt und kaum zu erkennen. Hier trat man 
in den unteren Burgtheil, über welchem sich bastionsförmig ein kreis- 
förmig abgerundeter Bau erhob, über dessen noch hoch aufragende 
Ueberreste sich der nördliche der noch stehenden quadratischen Thürme 
erhob. Mit einem Zwischenraume von etwa 20 bis 25 m ist hinter 
demselben, also südöstlich, ein noch stärkerer und auch in seinen Ueber- 
resten noch höher stehen gebliebener viereckiger Thurm errichtet; beide 
Thürme mit großen Werkstücken an den Ecken und wechselnd großen 
Steinen in den Zwischenräumen sehr sorgfältig und gewissenhaft hoch 
aufgemauert. Die Fensterlöcher sind durch Wetter und Feuersbrunst 
der Fensterstöcke beraubt. Zwischen diesen beiden Thürmen, und auf 
der Westseite über dieselben hervorragend befand sich das höchstge- 
legene Gebäude der Burg, wahrscheinlich das Palatium. An den 
großen Thurm schloß sich südöstlich ein langgestreckter, viereckiger Hof, 
der rings mit Gebäuden, auf der Ostseite wenigstens mit einem hohen 
Wehrgange umgeben gewesen zu sein scheint. Hier befand sich das 
Hauptgebäude allem Vermuthen nach auf der Südseite, wenigstens 
sprechen die Trümmer und ein zum Theil stehen gebliebener, kleinerer 
quadratischer Thurmvorsprung dafür. Rings um diese beiden stufen- 
förmig liegenden Haupttheile der Burg, von deren äußeren Umrissen 
noch ganz bedeutende Mauerreste den Nachweis geben, während die 
inneren Mauern fast sämmtlich zerstört sind, und der Uleberblick der 
inneren Verhältnisse der Burg dadurch wesentlich erschwert ist — 
rings um diese Haupttheile der Burg zieht sich der niedere, zum 
Theil von sehr hohen Umfassungsmauern begrenzte, einen Umgang 
bildende Unterhof der Burg, welcher ohne Zweifel in verschiedene Ab- 
schnitte getrennt gewesen ist. Auf der Westseite, zunächst des Einganges, 
lag wahrscheinlich ein größerer unterer Hof, dessen viereckiger Grund- 
riß noch erkennbar ist. Von da steigt der zwischen der Umfassungs- 
mauer und den Hauptgebäuden der Burg hinaufführende Weg nach 
dem höher gelegenen zweiten Hof, und von dort erst in den dritten 
Hof hinauf. In dem auf dem Südostende der Burg befindlichen 
zweiten Hofe steht der noch jetzt bedeutend hohe und wohlerhaltene 
runde Wartthurm, welcher auch noch bestiegen werden kann (Anmel- 
dung im Forsthause). Die Aussicht geht nach Südost weit hinaus. 
Vor diesem Wartthurme, der dicht an der Umfassungsmauer des 
zweiten Hofes steht, ist noch ein niedriger gelegener Zwinger kenntlich.
	        
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