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wenn auch in dem Einzelnen kein großer Werth steckt, so sind es
doch immer ganz ungeheure Summen, welche die Massen vorstellen.
Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika nehmen gegenwärtig
fast die Hälfte aller Fabrikate für sich in Anspruch; Berlin mit seiner
hochentwickelten Confection braucht große Mengen von Posamenten;
Deutschland selbst ist ein guter Kunde, auch England; aber Rußland
und Oesterreich sind durch hohe Zollschranken verschlossen.
57. Sebastiansberg. Sonneberg. Preßnitz. Gottesgab.
Oberwiesenthal. Platten.
Der Kamm des Gebirges wird im Südwest des Punktes, wo
auf mooriger Hochebene die Wasserläufe der schwarzen Pockau und
des Assigbaches nur wenige Minuten von einander entfernt sind, von
dem kegelförmig gegen 100 m aus der Hochebene aufsteigenden Haß-
berge überragt. Man besteigt denselben entweder von Christoph-
hammer, oder von Preßnitz aus. Von Preßnitz ist der Anstieg am
leichtesten. Man geht von der Stadt bis auf den Höllberg ziemlich
ostwärts und wendet sich hier auf einem Feldwege, der gerade gegen
die Höhe des Haßberges führt und als Fußsteig bis weit hinauf
reicht in fast nördlicher Richtung, zum Theil auf einer Schneuse, von
welcher aus ein Holzweg und eine Art von Fußsteig in ziemlich weit
ausholendem Bogen nach dem Gipfel führt. Diesen Weg muß man
ebenfalls zu erreichen suchen, wenn man von Christophhammer aus
auf die Kaiserstraße gelangt ist. Von Osten her führt der Weg
stundenlang durch den Wald, ehe man diesen Punkt erreicht. Die
Rundsicht vom Haßberge ist ganz bedeutend. Im Sunüdost weit nach
Böhmen hinein, bis zum Mittelgebirge, im Ost bis zum Bärenstein-
berge, im Norden Augustusburg, im Nordwest den Pöhlberg und
darüber den Greifenstein, sodann den Schatzenstein, den Scheibenberger
Hügel und zunächst den Bärenstein, genau im Westen; den Fichtel-
berg, den Keilberg, die Wirbelsteine, die Kupferberger Kapelle nahezu
im Süden.
Oestlich vom Haßberge liegen Sebastiansberg und Sonneberg,
das letztere auf einem durch die Thalmulde des Alten und Neuen
Teiches vom eigentlichen Gebirgsrücken getrennten Höhenzuge. Beide
Städte außerordentlich regelmäßig als Bergstädte angelegt, haben den
Bergbau jedoch schon seit langer Zeit ausgegeben. Die weithin sicht-
baren, hell leuchtenden Kirchen mit ihren Thürmen dienen vortrefflich
zur Orientirung.
Im weiten Thalkessel zwischen dem Haßberge und dem Kupfer-
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