Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

— 449 — 
wenn auch in dem Einzelnen kein großer Werth steckt, so sind es 
doch immer ganz ungeheure Summen, welche die Massen vorstellen. 
Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika nehmen gegenwärtig 
fast die Hälfte aller Fabrikate für sich in Anspruch; Berlin mit seiner 
hochentwickelten Confection braucht große Mengen von Posamenten; 
Deutschland selbst ist ein guter Kunde, auch England; aber Rußland 
und Oesterreich sind durch hohe Zollschranken verschlossen. 
57. Sebastiansberg. Sonneberg. Preßnitz. Gottesgab. 
Oberwiesenthal. Platten. 
Der Kamm des Gebirges wird im Südwest des Punktes, wo 
auf mooriger Hochebene die Wasserläufe der schwarzen Pockau und 
des Assigbaches nur wenige Minuten von einander entfernt sind, von 
dem kegelförmig gegen 100 m aus der Hochebene aufsteigenden Haß- 
berge überragt. Man besteigt denselben entweder von Christoph- 
hammer, oder von Preßnitz aus. Von Preßnitz ist der Anstieg am 
leichtesten. Man geht von der Stadt bis auf den Höllberg ziemlich 
ostwärts und wendet sich hier auf einem Feldwege, der gerade gegen 
die Höhe des Haßberges führt und als Fußsteig bis weit hinauf 
reicht in fast nördlicher Richtung, zum Theil auf einer Schneuse, von 
welcher aus ein Holzweg und eine Art von Fußsteig in ziemlich weit 
ausholendem Bogen nach dem Gipfel führt. Diesen Weg muß man 
ebenfalls zu erreichen suchen, wenn man von Christophhammer aus 
auf die Kaiserstraße gelangt ist. Von Osten her führt der Weg 
stundenlang durch den Wald, ehe man diesen Punkt erreicht. Die 
Rundsicht vom Haßberge ist ganz bedeutend. Im Sunüdost weit nach 
Böhmen hinein, bis zum Mittelgebirge, im Ost bis zum Bärenstein- 
berge, im Norden Augustusburg, im Nordwest den Pöhlberg und 
darüber den Greifenstein, sodann den Schatzenstein, den Scheibenberger 
Hügel und zunächst den Bärenstein, genau im Westen; den Fichtel- 
berg, den Keilberg, die Wirbelsteine, die Kupferberger Kapelle nahezu 
im Süden. 
Oestlich vom Haßberge liegen Sebastiansberg und Sonneberg, 
das letztere auf einem durch die Thalmulde des Alten und Neuen 
Teiches vom eigentlichen Gebirgsrücken getrennten Höhenzuge. Beide 
Städte außerordentlich regelmäßig als Bergstädte angelegt, haben den 
Bergbau jedoch schon seit langer Zeit ausgegeben. Die weithin sicht- 
baren, hell leuchtenden Kirchen mit ihren Thürmen dienen vortrefflich 
zur Orientirung. 
Im weiten Thalkessel zwischen dem Haßberge und dem Kupfer- 
29
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.