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Durchschnittslohn 874,23 Mk., für die Arbeiter unter Tage 933,26 Mk.,
für die Arbeiter über Tage 799,38 Mk.
Im Lugau-Oelsnitzer Kohlenbecken wurden auf den
14 im Betriebe befindlichen Werken im Jahre 1883 über 1 200 000
Tonnen Kohlen gefördert.
Während die unteren Schichten des Gebietes sehr wechselnde,
schwache, nicht bauwürdige und wenig ausgedehnte Flötze und Zwischen-
flötze und Kohlenschmitzen enthalten, besteht das 2 m mächtige Grund-
flötz vorwiegend aus Rußkohle. Oberhalb desselben streicht das Haupt-
flötz, am Ostrande 2 bis 5 m mächtig, in der Mitte 20 bis 23 m,
am Westende jedoch nur 1 bis 3 m stark, vorwiegend aus Rußkohle
bestehend, nächstdem aus Pechkohle und stellenweise Hornkohle. In
der neuesten Zeit hat man hier noch ein Zwischenflötz, das Neuflötz,
3,6 m mächtig, in ausgezeichneter Pech= und Rußkohle angefahren.
Das weiter aufwärts liegende Vertrauensflötz, vorwiegend aus Rußkohle
bestehend, ist nur 1,5 m stark. Das oberste der vier vorhandenen
Flötze, das Glückaufflötz, ein fast reines Pechkohlenflötz, etwa 2 m,
ist jedoch im östlichen Theile des Gebietes gar nicht vorhanden.
Die Förderung war auf den 11 bestehenden Werken 1873
— 3½ Millionen hl und stieg bis 1880 auf 8½ Millionen hl.
Seit 1882 sind 14 Werke mit 28 Schächten und 156 Dampf-
maschinen mit im Ganzen 7240 Pferdekräften zur Förderung, Wasser-
haltung, Wetterführung, Aufbereitung u. s. w. im Gange. Die För-
derung betrug 1884 = 1 076 000 Tonnen und stieg 1887 auf
1 199 000 Tonnen. Die Zahl der Arbeiter betrug 1886 = 5944,
1887 — 6112, 1888 = 6497; davon 4533 bis zuletzt, 5063 unter
Tage, 1434 bis 1501 über Tage. Der Durchschnittslohn betrug
1886 = 841,24 Mk., 1888 —= 875,26 Mk.
Die Schächte dieses Gebietes sind zum Theil sehr tief: im
Mittel 532 m. Der tiefste Schacht, der frische Glückschacht bei Oels-
nitz, hat sogar eine Tiefe von 894 m. Auf den neuen hier, wie im
Zwickauer Gebiete aufgestellten Aufbereitungsanstalten (von Ingenieur
Lührig) sortirt man mittelst Maschinen in 10 Stunden 30 000 Centner
Kohlen. Alle unreinen Bestandtheile werden ausgeschieden und die
Kohlen nach Größe der Stücke und Güte von einander getrennt.
Auf den Grenzlinien der Kohlen führenden Schichten des erz-
gebirgischen Beckens hatte man schon 1700 bei Altenhain, 1741 bei
Flöha, um 1780 bei Ebersdorf und um 1800 bei Gückelsberg den
Abbau von kleineren Kohlenlagern unternommen. Diese Werke er-
lagen doch schon alle zwischen 1860 und 1870, die letzten 1880.
Die Kohle dieser überhaupt sehr schwachen und wechselnden Flötze