gefiel, „der alte ehrliche Orden müsse bei dem heiligen Reich und
der deutschen Nation verbleiben“.
Da brach sich endlich der Gedanke der Monarchie seinen Weg.
Die deutschen Herren wählten Herzog Friedrich von Sachsen zum
Meister (1498), damit die Macht des Wettiner Hauses den Orden
stütze. Und das Aussehen der Monarchie allerdings hatte man
gewonnen. Ein weltlicher Hof prunkte zu Königsberg; herrisch,
nach Fürstenweise, klang des neuen Meisters Sprache. Ganze
Komtureien zog man ein für den Unterhalt des Hofes; fürstliche
Räte und Kanzler, die nicht des Ordens Glieder waren, leiteten
das Land. Die Landesverwaltung war die einzige Sorge der
Komture, und kaum war noch die Rede von ihrem geistlichen Be-
rufe. Kurz, die Trümmer des Ordensstaates waren auf dem
Wege sich zu verwandeln in ein bescheidenes monarchisches Terri-
torium wie andere auch im Reiche. Aber noch fehlte der könig-
liche Wille eines Monarchen. Wie später in den großen Fragen
der deutschen Staatskunst, so sollten hier in kleinen Verhältnissen
die Hohenzollern das Spiel gewinnen, das die Wettiner schwach
verloren. Nach Friedrichs Tode ward, in gleicher Absicht, Mark-
graf Albrecht von Brandenburg-Ansbach gewählt (1511), ein Fürst
von mäßigen Gaben, doch beseelt von dem begehrenden Ehrgeize
seines Hauses. Er war entschlossen, den Lehnsverband zu brechen,
und Kaiser Max befahl ihm streng, den ewigen Frieden nicht zu
beschwören. Aber da weder das Reich noch die beiden nächsten
Nachbarn Sachsen und Brandenburg den Krieg gegen Polen wa-
gen wollten, so opferte der Kaiser schließlich die bedrängte deutsche
Kolonie dem Vorteil seines Hauses und schloß (1515) den Ver-
trag zu Wien mit den Königen von Ungarn und Polen, welche
den Habsburgern die Nachfolge in den Kronen von Böhmen und
Ungarn zusprach und dafür Preußen wieder auf Grund des ewigen
Friedens der polnischen Lehnsherrlichkeit unterwarf! Danzig und
Thorn wurden exrimiert von der Gewalt des neugegründeten Reichs-
kammergerichts und polnischen Gerichten untergeben. Als dann zu
Augsburg Gesandte des Ordens und der Polen vor Kaiser und
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