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Vorgeschichte der Reichsverfassung.
I. vom 1. Juli 1871 an:
1) des Gesetzes, betreffend die vertragsmäßigen
Zinsen, vom 14. November 1867,
2) des Gesetzes, betreffend die Errichtung eines
obersten Gerichtshofes für Handelssachen, vom
12. Juni 1869;
II. vom 1. Januar 1872 an:
1) des Gesetzes, betreffend die Beschlagnahme des
Arbeits= oder Dienstlohns, vom 21. Juni 1869,
2) des Gesetzes über die Ausgabe von Papiergeld
vom 16. Juni 1870.
Die Einführung des Gesetzes, Maaßregeln gegen die
Rinderpest betreffend, vom 7. April 1869 als Bun-
desgesetz bleibt für Württemberg der Bundesgesetz-
gebung vorbehalten. Dasselbe gilt mit der, aus der
borstelenpen Bestimmung unter Nr. 4 sich ergeben-
den Beschränkung von den im Artikel 80 unter II.
Nr. 4 genannten, auf das Post= und Telegraphen-
wesen bezüglichen Hescen.
Das Gesetz, betreffend die Schließung und Be-
schränkung der öffentlichen Spielbanken, vom 1. Juli
1868 wird in Württemberg, vom Tage der Wirk-
samkeit der Bundesverfassung an, als Bundesgesetz
eingeführt.
Vergl. oben S. 91.
Artikel 3.
Der gegenwärtige Vertrag soll unverzüglich den gesetz-
gebenden Faktoren des Norddeutschen Bundes, Badeus und
Hessens, beziehungsweise Württembergs zur verfassungs-
mäßigen Zustimmung vorgelegt und, nach Ertheilung dieser
Zustimmung, ratifizirt werden.
Der Austausch der Ratifikations-Urkunden soll im Laufe
des Monats Dezember d. J. in Berlin erfolgen.
So geschehen Berlin, den 25. November 1870.