Full text: Wilhelm der Siegreiche.

12 WILIIELM DER SIEGREICIIE 
  
seines Vaters, von Breslau einen Aufruf an das 
Volk zur freiwilligen Bewaffnung zu erlassen, und 
voll freudiger Begeisterung folgte er dem Vater 
nach der schlesischen Hauptstadt, wo der Aufruf am 
53. Februar 1813 in der That erfolgte. 14 Tage 
darauf schloß Friedrich Wilhelm in Kalisch mit 
dem russischen Kaiser das Bündnis zur Befreiung 
Europas, und vier Wochen später erklärte er dem 
französischen Kaiser den Krieg.“ 
10 Voll glühender Begeisterung strömte nun alles 
zu den Fahnen, und wer nicht am Kampfe teil- 
nehmen konnte, trug wenigstens zu den Kosten bei. 
Am 10. März, also 6 Tage vor der Kriegserklärung 
hatte Friedrich Wilhelm das eiserne Kreuz’ gestiftet. 
15 Es trug die Inschrift: „Mit Gott für König und 
Vaterland.“ 
Es war Prinz Wilhelms heißester Wunsch, am 
Kampfe teilnehmen zu dürfen, und doch mußte dieser 
Wunsch ihm versagt werden. Sein Gesundheits- 
20 zustand war zu jener Zeit schwankend, und er hätte 
die Mühseligkeiten eines Feldzuges ohne Gefahr für 
sein Leben nicht ertragen können. So mußte er 
denn mit seinem jüngeren Bruder Karl’ in Breslau 
zurückbleiben, während die deutsche Jugend ins 
23 Feld zog und die Schlachten bei Großbeeren, an 
der Katzbach, bei Dennewitz' und endlich die große 
Völkerschlacht bei Leipzig’ schlug. 
Endlich aber sollte der sechzehnjährige Königssohn 
Gelegenheit erhalten, sich die Sporen zu verdienen. 
30 Der Vater ernannte ihn zum Hauptmann und be- 
stimmte, daß er mit dem Hauptquartier ins Feld
	        
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