Full text: Wilhelm der Siegreiche.

34 WILHELASI DER SIECREICHE 
  
Adjutant, welcher meldete, daß aus dem Haupt- 
quartier des Prinzen Friedrich Karl die Nachricht 
eingetroffen sei, die österreichische Armee habe sich 
dicht vor der ersten preußischen Armee zusammen- 
gezogen und wolle sich allem Anschein nach am 
folgenden Tage schlagen. „Aber das ist ja kaum 
denkbar,“ meinte der König kopfschüttelnd. „Die 
ganze österreichische Armee auf einem Punkt, mit 
der Elbe im Rücken? Wer hat die Nachricht 
2 überbracht?"“ — „Generallieutenant von Voigts- 
Rhetz, Majestät.“ — „Lassen Sie ihn eintreten. Ich 
möchte ihn selber hören.“ Generallieutenant v. 
Voigts-Rhetz trat ein und legte grüßend die Rechte 
an den Helm. — „General von Boigts-Rhetz“ be- 
18 gann Wilhelm, „ist es richtig mit der veränderten 
Frontstellung des Feindes? Nach den Berichten 
der letzten Stunden scheint mir ein Irrtum vorzu- 
liegen. Feldmarschall-Lieutenant Benedek ist doch 
kein Anfänger im Kriegführen und wird doch nicht 
20 angreifen, mit der Elbe im Rücken? Was soll 
er denn anfangen, wenn er geschlagen werden 
sollte?“ 
„Majestät!“ erwiderte BVoigts-Rhetz, „die Sache 
liegt genau so, wie sie gemeldet ist! Feldmarschall- 
25 Lieutenant Benedek hält es eben für ganz unmöglich, 
daß er geschlagen werden könnte. Er hat allerdings 
die Elbe hinter sich. Trotzdem muß seine Stellung 
als eine ganz vorzügliche bezeichnet werden. Die 
österreichische Artillerie ist in ausgezeichneter Stellung, 
zo hat die besten Punkte inne.“ „Gut!“ unterbrach 
der König „begeben Sie sich sogleich zu Herrn von 
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