36 WILIELA DER SIEGREICIIE
dieserhalb auch Seiner königlichen Hoheit dem Kron—
prinzen, sowie dem General Herwarth von Bittenseld'
die erforderlichen Mitteilungen zugehen lassen. In—
dessen sei vor acht Uhr morgens an eine beachtens-
5s werte Angriffsentwickelung kaum zu denken, und so
könne man bis ? Uhr ruhen. — „Gut,“ sagte der
König beruhigt, „dann will ich um 4 Uhr geweckt
sein,“ und in dem Gedanken, daß Moltke ihm wieder
einmal eine Spanne voraus gewesen sei, legte er sich
r nieder. Genau um 5 Uhr morgens aber fuhr der
König ab und erreichte nach dreistündiger Fahrt
das Dorf Dub, wo er sein Reitpferd Fenela bestieg
und auf die Anhöhe sprengte, die zwischen Dub und
Sadowa liegt.
'# Es war trübes Wetter. Ein feiner Sprühregen“
sickerte herab und verhinderte die Fernsicht. Mit
scharfem Auge verfolgte der Monarch die Bewegun-
gen seines zweiten, dritten und vierten Armcekorps,
die sich unter dem Kommando des Prinzen Friedrich
20 Karl in seiner unmittelbaren Nähe vollzogen. Der
Jeind hatte bereits ein heftiges Geschützfeuer eröffnet,
das von der preußischen Artillerie ebenso lebhaft
erwidert wurde. Ein Zug ernster Besorgnis gab
sich im Auge des Königs zu erkennen, als er den
b5s Bistritzfluß musterte, der soeben von den Truppen
der fünften Division überschritten wurde. Schon
gingen die vordersten Bataillone derselben zum
Sturm auf die am jenseitigen Ufer sich erhebende
waldige Höhe’' über; allein diese wurde in einer
30 Weise verteidigt, daß die Preußen wenig oder gar
keinen Naum gewannen. Weiter links stürmten,