Full text: Wilhelm der Siegreiche.

WILHELA DER SIEGREICIIE 63 
  
die Teilnahme, die Rührung eine so allgemeine, 
laute und echte, wie sie in der Geschichte der Re— 
genten aller Zeiten einzig dasteht.“ 
Außer der unbegrenzten Liebe und Treue seines 
Volkes war dem Kaiser in seinen letzten Lebenstagen 
noch manches andre Glück beschieden, vor allem 
das Heranblühen seines Enkels Wilhelm, in dessen“ 
soldatischem Feuereifer er so ganz das Bild seiner 
Ingend wiederfand, dann die Vermählung dieses 
hoffnungsvollen Prinzen mit der Prinzessin Augusta 
Victoria von Schleswig-Holstein, ferner die seiner 
Enkelin Charlotte mit dem Erbprinzen von Sachsen- 
Meiningen und die Geburt blühender Enkelkinder. 
Köstliche Ehren= und Freudentage waren das Fest 
der goldnen Hochzeit, das Kaiser Wilhelm mit 
seiner Gemahlin Augusta am 11. Juni 1879 beging, 
ferner sein siebenzigjähriges Militärdienstjubiläum. 
Am Neujahrstage des Jahres 1877 wurde dasselbe 
gefeiert. 
Die hervorragendsten Offi##iere Armce erschienen 
in Paradeuniform und statteten ihre Elückwünsche 
ab. An ihrer Spitze stand der greise General- 
Jeldmarschall Herwarth von Bittenfeld, welcher 
dem Jubilar ein kunstvoll gearbeitetes Kaiserschwert 
überreichte, auf dessen Klinge die bedeutungsvollsten 
Tage aus Wilhelms Regierungszeit in Goldschrift 
verzeichnet waren. Der Kronprinz aber hielt eine 
gehaltvolle Ansprache an seinen kaiserlichen Vater. 
Sie schloß mit den Worten: „Im Namen der 
Armee statte ich Eurer Majestät meinen Dank ab 
für alles, was Sie in diesem langen Zeitraum für 
— 
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