auf Dr. C. W. F. Göriz. 257
Seiten her die rühmendste Anerkennung gefunden hat !), Männern vom Fache
mit der liebenswürdigsten und anspruchlosesten Gefälligkeit, und hatte da-
gegen allerdings auch den Genuss, eine Menge der schätzbarsten Bekannt-
schaften anzuknüpfen ?).
Endlich war Göriz fortwährend auch ausserhalb Hohenheims in der
Nähe und Ferne auf das Uneigennützigste mit Rath und That wirksam für
die Landwirthschaft durch zahlreiche schriftliche Mittheilungen auf besondere
an ihn gerichtete Anfragen Einzelner, durch eine kräftige Betheiligung bei
einer Reihe von vaterländischen Vereinen für allgemeine und besondere
landwirthschaftliche Zwecke, und durch häufigen und fruchtbaren Besuch
der seit neuerer Zeit in Deutschland ins Leben getretenen wandernden Ver-
sammlungen für ähnliche Zwecke, wie namentlich der Versammlungen
deutscher Land- und Forstwirthe, und deutscher Wein- und Obstproducenten.
Auf so vielfache verdienstliche Weise hatte Göriz vierzehn Jahre lang
zu Hohenheim gewirkt, als durch ein von ihm selbst tief beklagles trauriges
Ereigniss, den Tod des Professors Knaus in Tübingen, seines frühern Jugend-
freundes und Fachgenossen, und seines Nachfolgers auf der von ihm früher
in Amorbach bekleideten Stelle, dem er nun alsbald durch ein eigenes
Schriftchen,
Andenken an Carl Christian Knaus, den Freunden des Dahingeschiedenen
gewidmet, Stuttgart 1845,
ein Beiden zur Ehre gereichendes Denkmal inniger Freundschaft und Hoch-
achtung setzte, ein neuer Wechsel in seinem Leben und Wirken herbei-
geführt wurde.
Göriz wurde nun, zunächst auf den Antrag der staatswirthschaftlichen
Fakultät, die ihm drei Jahre zuvor schon, in Anerkennung seiner wissen-
schaftlichen Verdienste als Lehrer und Schriftsteller, die Doktorwürde ver-
liehen hatte, und nun in ihm einen Ersatz für den an Knaus erlittenen Ver-
lust zu gewinnen hoffen durfte, im März 1845 zu der Stelle eines ordent-
lichen Professors der Land- und Forstwirthschaft an der Universität Tübingen
berufen, die er, um der ihm hier zu Theil werdenden Verbesserung seiner
äussern Lage willen, gerne annahm.
Sein Abgang von Hohenheim wurde dort, im Gefühl der empfindlichen
Lücke, -die dadurch entstand , von seinen damaligen Zuhörern lebhaft be-
klagt, und die letzteren widmeten ihm noch, als Zeichen ihrer treuen An-
hänglichkeit und aufrichtigen Verehrung, einen prachtvollen und kunstreichen
silbernen Pokal.
Der neue lehramtliche Wirkungskreis von Göriz war, abgesehen von
dem darunter begriffenen forstwissenschaftlichen Lehrfache, das ihm, obwohl
4) So z. B., um nur Einiges auch hierüber anzuführen, von dem bekannten land-
wirthschaftlichen SchriftstellerLengerke, in seiner Reise durch Deutschland. Prag 1839.
$. 222; von Dr. Granville aus London in Lewald’s Europa. 4. Bd. 1838. S. 451; von
Cesaire Niviaire in den Annales agricoles de la Saulsaie. Paris 1841. Aste Lieferung,
$. 21:
2) O. a. Nekrolog von Göriz.
Zeitschr. für Staatsw. 1853. 2s Heft. 17