Full text: Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft. Neunter Band. Jahrgang 1853. (9)

in Brüssel. 629 
treten; so die Direction der administrativen Statistik in Wien durch v. C’sörnig; 
das statistische Büreau zu Berlin durch Dielerici; das von Bayern durch 
v. Herniann; das dänische durch Bergsöe; das holländische durch v. Baum- 
hauer; im Namen der administrativen Statistik Portagals erschien der Staats- 
minister und Cortesdeputirte d’Avila; Frankreich und das Königreich Sachsen 
hatten ausser den ersten Vorständen der statistischen Bureaux Legoyt und 
Weinlig noch die Büreauchefs Maurice Block und Dr. Engel geschickt; 
Württemberg hatte den thätigsten Beamten seines Büreaus im Fache der 
Statistik, den Secretär Dr. Sick gesendet; im Auftrag der sardinischen Re- 
gierung fand sich der Kanımerdeputirte Dr. Bertint ein, in dem der spani- 
schen Ramon de la Sagra, der Verfasser des grossen Prachtwerks über die 
Naturgeschichte, Geschichte und Statistik von Cuba. Aus England war zwar 
Niemand vom statistischen Departement des Board of Trade gekommen, 
allein die Behörde zur Aufzeichnung der Geburten, Ehen und Todesfälle ver- 
trat Dr. William Farr !). Von statistischen Vereinen repräsentirte den zu 
Marseille sein beständiger Secretär, Dr. Roux; vom Collegium der Rechner 
der Londner Versicherungsgesellschaften ( Institute of actuaries) waren zwei 
Secretäre anwesend; unter den Belgiern gehörten über 25 theils der sta- 
tistischen Centralcommission, theils den Provincialcommissionen an. Die 
Pariser Societe d’economie politigque war ebenfalls vertreten. 
Von Universitätslehrern können genannt werden ausser den schon erwähn- 
ten Dieterici, v. Hermann und Bergsöe: Mittermaier aus Heidelberg, Schubert 
aus Königsberg, Vols und Fallati aus Tübingen, Akkersdyck aus Utrecht, Visse- 
ring aus Leyden, Hennan, Molinari aus Brüssel und Lüttich, David aus Copen- 
hagen, Nardi Prof. der Statistik aus Padua 2); auch Leopold Ranke, wegen 
archivalischer Studien in Brüssel anwesend, liess sich als Mitglied einschreiben. 
Unter den Belgiern fehlte es nicht an Justiz-, Administrativ- und Finanzbe- 
amten; dieser Kategorie gehörte auch aus Frankreich Valentin Smith an, 
welcher als Secretär bei der Commission über die Findlinge besonders thätig 
gewesen; unter den 22 anwesenden Deutschen war ausser den statistischen 
Beamten kein Mitglied unserer zahlreichen Büreaukratie. Nicht gering war 
die Zahl der belgischen und fremden Aerzte, welche sich hatten einschreiben 
lassen; darunter z. B. Dr. Varrentrapp aus Frankfurt a/M., Dr. Villerme aus 
Paris, ausser dem schon genannten Dr.-Bertini aus Turin auch Dr. Marc 
d’Espine aus Genf, Dr. Viemingka Präsident der belgischen Akademie für 
Medicin und Generalinspector des Sanitätswesens der belgischen Armee, sowie 
Dr. Sauveur , Inspector des Civilsanitätswesens zu Brüssel. 
4) Dr. Farr ist nicht der Chef des statistischen Bureaus, wie der Moniteur belge 
p- 3203 sagt, noch der Nachfolger Fleichers „au bureau de statistique generale a Lon- 
dres‘“‘, wie es im Journal des Economistes Nr. 150, p. 146 heisst, sondern er ist als Secre- 
tär die Seele des Registrationsbureaus (s. unten $. 645), an dessen Spitze als Registrar- 
general M. Graham steht. 
2) Verf. von Elementi di Statistica europea dell' Abate Francesco Nardi. Padova 
1851 bis 1852, Vol. J, li. Vergl. Annali di Statist, Ser. 1, Vol. 26 (1850) p. 207 und Vol. 
80 (1852) p. 235.
	        
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