3. Äußeres Glück.
a) Gesundheit,
b) Wohlstand,
Tc) Ehre und Achtung bei den Mitmenschen.
III. Schluß: Jeder kann zu seinem Glück und Wohlergehen viel
beitragen.
Ausführung:
Alle Menschen haben den Wunsch, glücklich zu sein Nur wenige
aber erreichen das Ziel, weil es ihnen an Mut und Ausdauer fehlt.
Diese sind dann geneigt, andere Menschen oder gar die Vorsehung
deshalb anzuklagen. Das ist aber nicht pichtig Jeder Mensch sollte
vielmehr, wenn feine Lage keine erfreuliche ist, den Grund dafür
zuerst in sich selbst suchen; denn ein bekanntes Sprichwort sagt ganz
recht: „Jeder ist seines Glückes Schmied.“
Wie der Schmied das Eisen nach seinem Belieben formen kann,
so ist auch der Mensch imstande, cich sein Glück nach seinem Willen
zu gestalten. Sein inneres Glück muß man sich selbst schmieden.
Durch Zufall wird man nur selten glücklich, sondern jeder schafft sich
sein Schicksal selbst. Wenn jeder so handelt, wie es ihm Religion
und hes 6t ene Gewissen sagt, dann wird er zufrieden sein und sich
lücklich fühlen.
6 Aber nicht nur das innere Glück kann man sich selbst schmieden,
sondern auch das äußere Glück, wie Gesundheit, Wohlstand, Ehre
und Achtung bei den Mitmenschen. Diese Güter kann man sich bis
zu einem gewissen Grade selbst schaffen.
Zu einem frohen Genusse des Glückes gehört vor allem die
Gesundheit. Wie oft hört man die Leute sagen: „Wenn wir nur
gesund sind!“ Der Mensch muf sich von früh auf an Ordnung und
Mäßigkeit hewöhnen. Wer mäßig im Essen, Trinken und Vergnügen
ist, sich viel in freier Luft bewegt, orberlich arbeitet und nach der
Arbeit der Erholung pflegt und sonst nach Gesundheitsregeln handelt,
dessen Körper wird auch den sclechten Einflüssen des Lebens Trotz
bieten. Wer das alles tut, wird sich jedenfalls einer möglichst guten
Gesundheit erfreuen. Freilich haben manche Menschen schon von
Natur einen schwächlichen Körper, aber durch eine zweckmäßige
zebensweie können auch sie dazu beitragen, diese Fehler wenigstens
abzuschwächen.
Zum Glück gehört ferner ein gewisser Wohlstand. Wähle
niemand einen Beruf, zu dem er keine Lust in sich verspürt; denn
er würde nichts Bedeutendes darin leisten und sich stets unglücklich
fühlen. Hat man aber denjenigen Beruf ergriffen, zu dem man die
meiste Neigung und Begabung in sich fühlt, so sehe man zu, daß
man es darin wirklich zur Meisterschaft bringt. „Den Geschickten
hält man wert, den Lugeschichten niemand begehrt“, sagt mit Recht
ein Sprichwort. Der Geschickte wird schon Kunden bekommen und
es somit wenigstens zu einem gewissen Wohlstande bringen.
Zum Glücke gehört weiter, daß wir Ehre und Achtung bei
unsern Mitmenschen genießen. Auch in dieser ielung können wir
selbst viel tun. Wer treu seine Pflicht erfüllt, höflich und anständig
gegen jedermann ist, gegen seinen Nächsten zuvorkommend sich erweist,
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