Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Antwerpen, das ist wirklich alles, was man in Tokio verlangen kann! Die 
Redaktion.) (Berl. Tgbltt., 22. Oktober.) 
Beschlagnahme eines deutschen Lazarettschisfes durch die Engländer. 
Nach englischen Pressenachrichten wurde das deutsche Lazarettschiff 
„Ophelia“, das nach dem Untergang der vier deutschen Torpedoboote aus- 
geschickt war, nach Schiffbrüchigen zu suchen, von dem englischen Kreuzer 
„Barmouth“ an der Ausführung seines Auftrages gehindert und mit Be- 
schlag belegt. Man begründete die Wegnahme des Lazarettschiffes mit 
der Behauptung, es habe Minen an Bord. Als die Durchsuchung diesen 
Vorwand sofort als hinfällig erwies, wurde die an Bord befindliche fun- 
kentelegraphische Einrichtung als gefährlich und die Beschlagnahme des 
Dampfers begründend bezeichnet. Die „Ophelia“ wurde in einen eng- 
lischen Hafen gebracht. (Berl. Tgbltt., 22. Oktober.) 
Die Schlachten im Westen und Osten. 
Großes Hauptquartier, 22. Oktober, vormittags. Die 
Kämpfe am Pserkanal dauern fort; elf englische Kriegsschiffe unterstützen 
die feindliche Artillerie. Oestlich Dixmude wurde der Feind zurückge- 
worfen. Auch in Richtung BDpres drangen unsere Truppen erfolgreich vor. 
Die Kämpfe nördlich Lille waren sehr erbittert; der Feind wich aber auf 
der ganzen Front langsam zurück. 
Heftige Angriffe aus Richtung Toul gegen die Höhen südlich Thiau- 
court Eleen unter schwersten Verlusten für die Franzosen zurück- 
geworfen. 6 
Es ist einwandfrei festgestellt, daß der englische Admiral, der das 
Geschwader vor Ostende befehligt, nur mit Mühe von der Absicht, Ostende 
zu beschießen, durch die belgische Behörde abgebracht wurde. 
Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz folgen Teile unserer Truppen 
dem weichenden Gegner in Richtung Ossowiez, mehrere Hundert Gefan- 
gene und Maschinengewehre fielen in unsere Hände. 
Bei Warschau und in Polen wurde gestern nach dem unentschiedenen 
Ringen der letzten Tage nicht gekämpft. Die Verhältnisse befinden sich 
dort noch in der Entwicklung. (W. T.B.) 
Eine tapfere Antwort. 
W.T.B. London, 21. Oktober. Das Reutersche Bureau meldet 
aus Konstantinopel vom 19. Oktober: Auf die britische Vorstellung über 
die fortgesetzte Anwesenheit deutscher Mannschaften auf türkischen Kriegs- 
schiffen erwiderte die Pforte endgültig, daß dies eine innere Angelegen- 
heit sei. 
Unruhen in Portugal. 
W.T. B. Lissabon, 21. Oktober. Letzte Nacht erlitten Eisen bahn- 
und Telegraphenverbindungen durch Sabotage eine gewisse Unter- 
brechung, sie wurden aber bald wiederhergestellt. Augenblicklich herrscht 
wieder Ordnung, außer in Braganza und Mafra, wo Erhebungen ver- 
sucht wurden, die aber schnell unterdrückt wurden. Eine Bande Auf- 
ständischer, die von Mafra auszog, wird jetzt von Truppen verfolgt. Der 
frühere Oberst Adriano Beca scheint das Haupt der mißlungenen Er- 
hebung zu sein. Er wurde in Braganza festgenommen.
	        
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