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Bosnien eingedrungen find und die einheimische moslemitische Bevölkerung
auch mit einer zügellosen Horde von plündernden und mordenden Frei-
scharen heimgesucht haben, wurden am 22. d. M. nach dreitägigen erbitter-
ten Kämpfen im Raume beiderseits der Straße Mokro—Regatica geschlagen
und zum eiligen Rückzug gezwungen. Die Details dieses Treffens, in welchem
unsere Truppen unvergleichlich bravourös gekämpft und den Gegner aus
mehreren hintereinander gelegenen befestigten Stellungen mit dem Bajonett
wiederholt geworfen haben, werden wegen der im Zuge befindlichen weite-
ren Aktionen der nächsten Berichterstattung vorbehalten.
Potiorek, Feldzeugmeister.
21 franzöfische Generale gefallen.
Die großen russischen Verluste.
(W.T.B.) Bern, 23. Oktober. Der „Bund“ zitiert unter der Ueber-
schriftt „Der Blutzoll der französischen Generale“ die „Perseveranza“,
welche die Meldung bringt, daß bisher wenigstens 21 französische Generale
oder in Generalsstellungen befindliche Offiziere gefallen seien, darunter
4 Divisionskommandeure: Bridoux (nicht Eydoux), fünfte Kavalleriedivi-
sion, Battisti, 37. Infanteriedivision zweiter Linie, gefallen am 5. Oktober,
ferner 17 Brigadegenerale oder Obersten in Brigadekommandeurstellungen.
Auch die Engländer hätten laut „Daily Mail“ mehrere Armeekorpskom-
mandeure verloren.
Vorwärtsbewegungen unserer Truppen.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 24. Oktober, vormittags.
Die Kämpfe am Per-BDpres-Kanal-Abschnitt sind außerordentlich hatnäckig.
Im Norden gelang es uns, mit erheblichen Kräften den Kanal zu über-
schreiten. Oestlich Dpres und südwestlich Lille drangen unsere Truppen in
heftigen Kämpfen langsam weiter vor. Ostende wurde gestern in völlig
zweckloser Weise von englischen Schiffen beschossen.
Im Argonnenwald kamen unsere Truppen ebenfalls vorwärts; es
wurden mehrere Maschinengewehre erbeutet und eine Anzahl Gefangener
gemacht. Zwei französische Flieger wurden hier heruntergeschossen.
Nördlich von Toul bei Flirey lehnten die Franzosen eine von uns zur
Bestattung ihrer in großer Zahl vor der Front liegenden Toten und zur
Bergung ihrer Verwundeten angebotene Waffenruhe ab.
Westlich Augustow erneuerten die Russen ihre Angriffe, die sämtlich
abgeschlagen wurden. (W.T.B.)
Die jüngsten Erfolge unserer Unterseeboote.
(W.T.B.) Berlin, 24. Oktober. Die bereits srüher nichtamtlich
gemeldete, am 13. Oktober mittags erfolgte Vernichtung des englischen
seers „Hawke“ durch ein deutsches Unterseeboot wird hierdurch amtlich
estätigt.
Das Unterseeboot ist wohlbehhalten zurückgekehrt. Am 20. Oktober ist
der englische Dampfer „Glitra“ an der norwegischen Küste von einem
deutschen Unterseeboot durch Oeffnen der Ventile versenkk worden, nachdem
die Besatzung auf Aufforderung das Schiff in den Schiffsbooten verlassen
hatte. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes. Behncke.
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