Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Friedens geneigt sind. Bis dahin wird es von unserer Seite noch großer 
Kraftanspannung bedürfen. Und wir müssen durchhalten, durchhalten bis 
zum Ende, bis auch der letzte Feind zu Boden geworfen ist. 
Daß dies schließlich erfolgen wird und daß alle Kämpfe im Osten wie 
im Westen zu einem glücklichen Ende geführt werden, dessen sind wir alle 
überzeugt. Dafür bürgt der bisherige Verlauf der Ereignisse und die 
Tüchtigkeit unseres Heeres. Wohl sind im Laufe der Monate auch schon 
Rückschläge eingetreten, auch unsere Heere sind zu rückwärtigen Bewegungen 
veranlaßt worden, wir haben aber noch keine entscheidende Niederlage 
erlitten, und aus jeder Lage, mochte sie auch noch so ungünstig erscheinen, 
sind wir doch schließlich wieder als Sieger hervorgegangen. 
Sind die Gegner auch noch nicht völlig niedergeworfen, so ist doch 
ihre Widerstandskraft auf beiden Fronten schon erheblich verringert. Man 
braucht nur die großen Verluste zu betrachten, die sie erlitten haben, die 
Zahl der Gefangenen und der verlorenen Geschütze. Die letzten deutschen 
Veröffentlichungen haben festgestellt, daß seit Mitte November in Polen 
allein 136 000 Russen gefangen genommen, über 100 Geschütze und 300 
Maschinengewehre erbeutet worden sind. Die Gesamtzahl unserer Ge- 
fangenen hat die außerordentliche Höhe von rund 600 000 Mann, darunter 
mehr als 8000 Offiziere, erreicht. Berücksichtigt man außerdem die Sieges- 
beute, die unseren Bundesgenossen zugefallen ist, so ist ein beträchtlicher 
Teil der feindlichen Heere bereits vernichtet. Wir haben allerdings auch 
große Verluste gehabt, aber sie stehen hinter denen der Gegner weit zurück, 
so daß allmählich ein Kräfteausgleich eintreten muß, der unsere Lage immer 
besser und günstiger gestaltet. Gestützt auf. das Bewußtsein unserer 
Stärke und die Tüchtigkeit unseres Heeres, im Vertrauen auf seine 
weiteren Leistungen können wir der Zukunft mit Ruhe und Zuversicht 
entgegensehen. 
  
  
(Fortsetzung folgt.) 
 
	        
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