Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 40 (40)

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tiker in Kurhessen eines hohen Ansehens!*. KARL MURHARD setzte 
sich behufs Fortsetzung des Reeueil mit einer in weiteren Kreisen 
sanz unbekannten Persönlichkeit, dem Redakteur der „Kasselschen 
Allgemeinen Zeitung“, des damaligen Regierungsorgans, Dr. JAKOB 
PınHas (1783—1861) in Verbindung!®, Unter beider Namen er- 
schien T. XII und XIH, 1854 und 1855, den Jahren 1848 und 
zum Teil 1849 gewidmet. Abermals gestatteten die Herausgeber 
sich den Luxus eines Spezialtitelblatts für jeden dieser beiden 
Bände. Er lautete diesmal: „Archives diplomatiques generales des 
anndes 1848 et suivantes“. Der Sondertitel war ganz charakte- 
ristisch für die gesteigerte Planlosiskeit der übernommenen Auf- 
gabe. Das völkerrechtliche Quellenbuch schien förmlich aus den 
Fugen zu gehn. Die in unendlicher Fülle zum Abdruck gebrachten 
Stücke waren vornehmlich der innerpolitischen Entwicklung Deutsch- 
lands und einiger anderer Staaten gewidmet, Dingen also, die nie- 
mand im Recueil Martens vermuten konnte. Insbesondere wird 
in der Weise eines Geschichtskalenders die deutsche Verfassungs- 
angelegenheit vom Vorparlament an bis zur Auflösung der National- 
versammlung verfolgt. Die einzelnen Nummern werden bald im 
deutschen Original, vielfach entlehnt aus der bekannten „Quellen- 
sammlung des deutschen öffentlichen Rechts“ von ROTH und MERK; 
bald in französischer Uebersetzung gegeben, so z. B. ergötzlicher- 
weise die Grundrechte des deutschen Volks (T. XIII 348). Daß 
mit solch sinnloser Füllung der Bände der Wert des Unternehmens 
herabgedrückt wurde, konnte schon damals nicht zweifelhaft sein. 
14 Sje haben ein schönes Andenken sich geschaffen durch testamen- 
tarische Zuwendung ihres großen Vermögens an die Vaterstadt Kassel 
behufs Errichtung einer stattlichen öffentlichen Bibliothek, der nunmehr 
in eigenem, prächtigen Gebäude untergebrachten „Murhardschen Bibliothek 
der Stadt Kassel“. — Ueber die Persönlichkeit von Karl Murhard vgl. 
Allg. deutsche Biographie XXIII 63. 
15 Motiv mag gewesen sein dessen Gewandtheit im Gebrauch der 
französischen Sprache. Ueber die Persönlichkeit vgl. GERLAND, Fortsetzung 
zu STRIEDER (s. 0. N. 13) II (1868) 113.
	        
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