Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

52 Der Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland und dem Zweibund. 
Kasan mobilisiert. Unter keinen Umständen die an der 
deutschen Front liegenden: Petersburg, Wilna und War- 
schau. Auf die Frage des Militärattachés, zu welchem 
Zwecke die Mobilmachung gegen Osterreich-Ungarn erfolge, 
antwortete der russische Kriegsminister mit Achselzucken 
und dem Hinweis auf die Diplomaten. Der Militärattachs 
bezeichnete darauf die Mobilmachungsmaßnahmen gegen 
Osterreich-Ungarn als auch für Deutschland höchst be- 
drohlich. 
In den darauffolgenden Tagen folgten sich die Nach- 
richten über russische Mobilisierungen in schnellem Tempo. 
Unter diesen waren auch Nachrichten über Vorbereitungen 
an der deutschen Grenze, so die Verhängung des Kriegs- 
zustandes über Kowno und der Abmarsch der Warschauer 
Garnison, Verstärkung der Garnison Alexandrowo. 
Am 27. Juli trafen die ersten Meldungen über vor- 
bereitende Maßnahmen auch Frankreichs ein. Das 14. Korps 
brach die Manöver ab und kehrte in die Garnison zurück. 
Inzwischen sind wir bemüht geblieben, durch nachdrück- 
lichste Einwirkung auf die Kabinette eine Lokalisierung des 
Konflikts durchzusetzen. 
Am 26. hatte Sir Edward Grey den Vorschlag gemacht, 
die Differenzen zwischen Osterreich-Ungarn und Serbien 
einer unter seinem Vorsitz tagenden Konferenz der Botschaf- 
ter Deutschlands, Frankreichs und Italiens zu unterbrei- 
ten. Zu diesem Vorschlag haben wir erklärt, wir könnten 
uns, so sehr wir seine Tendenz billigten, an einer derarti- 
gen Konferenz nicht beteiligen, da wir Osterreich in seiner 
Auseinandersetzung mit Serbien nicht vor ein europäisches 
Gericht zitieren könnten. 
Frankreich hat dem Vorschlag Sir Edward rchs zu- 
gestimmt, er ist jedoch schließlich daran gescheitert, daß Oster- 
reich sich ihm gegenüber, wie vorauszusehen, ablehnend 
verhielt. 
Getreu unserem Grundsatz, daß eine Ver-
	        
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