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Orten gefördert, besonders in Kweitschou, wo es
zugleich mit Kupfer, in Kwangtung, wo es mit
Blei gewonnen wird, und in Jünnan. QOueck-
silber und Zinnober sind häufig; Blei und Zinn
decken den Bedarf nicht. Salz wird an den Küsten
und aus Solquellen, Steinsalz in Setschwan und
Jünnan gewonnen; es ist Monopol der Regierung,
die auf 600 g eine Abgabe von 2 ½ Pfen-
nig erhebt. Besonders reich ist das Land an Stein-
kohlen, die schon im 13. Jahrh. von den Chinesen
benutzt wurden; sie fehlen in keiner Provinz und
lagern am mächtigsten in den südlichen Teilen von
Schensi und Hunan, in Kwangtung, Kiangsi,
Schantung. Eisen ist ebenfalls sehr verbreitet
(Schensi, Kwangtung, Kwangsi); jedoch ist die
bergmännische Gewinnung und Verarbeitung der
Erze noch sehr primitiv. Reiche Lager von wert-
vollen Steinen (Rubine, Opale, Amethyste) fin-
den sich an vielen Orten; Kaolin (Porzellanerde
hauptsächlich im südöstlichen Teile der Provinz
Aganwei und in den angrenzenden Gebieten von g
Kiangsi. Der Haupiplaßtz für die Porzellanfabri-
kation ist das unweit des Sees Pojang gelegene
Kingteschin.
Von der gewerblichen Leistungsfähigkeit der
Chinesen zeugt die lange Reihe der Erfindungen,
die Hunderte, ja Tausende von Jahren den abend-
ländischen vorausgingen: Papier, Tusche, Buch-
druckerei, Holzschnitt, Kompaß, Porzellan, Aus-
nutzen der Steinkohlen, Schießpulver, Bohr-
brunnen u. a. m. In einer Reihe von technischen
Berufszweigen sind die Chinesen trotz der ein-
fachsten Werkzeuge heute noch Meister: ihre
Schnitzereien in Elfenbein, Horn, Holz und Stein
verraten eine ebenso wunderbare Genauigkeit und
technische Vollendung wie Zierlichkeit und Geduld.
Das weiße und grünliche Porzellan besitzt eine
Leichtigkeit und Vollendung, welche die europäischen
Fabrikate noch nicht erreicht haben, die Lackwaren
werden nur von den japanischen übertroffen, die
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Strohgeflechte, die Gewebe aus Seide und Baum- 9
wolle (Nanking!), Papier, Tusche sind von vor-
züglicher Güte. So zierlich und vollendet aber
die Erzeugnisse der Kunstindustrie sind, wirkliche
Kunstwerke, die eine höhere, ideale Auffassung
bezeugen, schaffen die Chinesen nicht. In China
herrscht völlige Gewerbefreiheit, ebenso Freiheit
des Verkehrs, der Niederlassung und Assoziation;
die chinesischen Handwerker bilden unter sich Ver-
eine (auch im Ausland), die ihre bestimmten
*— Zusammenkünfte und Festlichkeiten
aben.
Der Binnenhandel ist ungemein lebhaft.
Der Verkehr mit dem Ausland darf nur an be-
stimmten Plätzen stattfinden und wird mit weni-
gen Ausnahmen durch europäische und ameri-
kanische Häuser unter starker Hinzuziehung ein-
heimischer Händler vermittelt. Jetzt sind 33 sog.
Traktatshäfen vorhanden. Je mehr die Schranken
fallen und das Land sich dem Verkehr öffnet, desto
umfangreicher wird der Handel:
China.
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Einfuhr I Ausfuhr
Jahr
in Hailwan-Tals zu 3,07 M.
1903 326 739 133 214 352 467
1904 344 060 608 239 486 683
1905 91 227 888 197
1906 410 270 082 236 456 739
Nicht eingerechnet sind dabei die Waren der
chinesischen Schiffe, die der Kontrolle der fremden
Zollbehörden nicht unterliegen. 1906 betrug der
direkte Außenhandel mit den wichtigsten Verkehrs-
ländern (in Tausenden Haikwan-Taöls):
Verkehrsländer Einfuhr Ausfuhr
Großbritannen 78 738 13 298
ongktggaga 144 937 82740
tinden 32 319 1750
Straits und Singapore 3662 9 736
Vereinigte Staalten 436 25 671
Deutschandd 17342 5 763
ußlaodndnddd: 554 18 787
Belgien 12 595 2802
rankreig 4282 25 359
talen:: 407 8316
Übriges Eurpna 4473 134
apan.. 61 052 33 305
Maccoa 5 780 461
Britisch-Americkea 461 731
Andere Länden 13252 8244
Summa 428290 236 457
Rückausubhr 18 020 —
Summa 410 270 236 457
Nach den hauptsächlichsten Handelsartikeln ver-
teilte sich 1906 die Netto-Einfuhr ausländischer
Waren und die Ausfuhr einheimischer Produkte
folgendermaßen (in Tausenden Tasls):
Einfuhr 1906 Ausfuhr 1906
Baumwollgewebe 87 587ohseide 60 436
Baumwollgann5 140Tee 26 630
Opium (Verbot Häute, Felle 14283
1907) 82285|Baumwolle 1131
Ju ..... solssSeidengewebe..10859
etroleum 12579 ohnen 10 222
eis 110)0) 1750.trohgeflecht 8681
Eisenbahnmaterial 111440|Wo0lll 5499
isen 899 l...... 4865
Kohle 8717|] Sesam 4517
Außer den genannten Waren werden noch aus-
geführt: Tabak, Papier, Fächer, Kassie, Tusche,
Lackwaren, Nankingstoffe, Baumwolle, Indigo,
Ingwer, Moschus; aus Tibet: Kaschmirwolle;
aus der Mandschurei: Zobelfelle, Perlen, Ginseng.
Unter den Traktatshäfen hat Schanghai den
stärksten Verkehr. Der gesamte Schiffsverkehr in
den chinesischen Häsen war 1905: 223 959 Schiffe
mit 72755.547 Tonnen. Davon waren:
Flaggen Schiffe Tonnen
Britisse 28 192 33450 560
Deutsche 6315 7 477 528
Chinesische 139 304 16 186 751
Japanishee 25 108113876 430
oder
Dampfer.. 87949 60 117 626
Segelschisfe 120 598 5 702 260