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Deutschland), diese eingehen und dafür ihre Zahl
in den Städten sich ungebührlich vermehren. Die-
ses aber liegt nicht im Interesse der allgemeinen
Wohlfahrt. Es empfiehlt sich eine erhebliche Ver-
mehrung der Konzessionen in den größeren Städten,
deren fortschreitendes Wachstum ohnedies genügend
Anlaß dazu gibt, sowie eine Beschränkung der
Konzessionen derart, daß der Konzessionar die
Apotheke eine Reihe von Jahren nicht verkaufen,
höchstens verpachten darf. — Das Hebammen-
wesen wird in Preußen durch Ministerialverfügung
vom 6. Aug. 1883 (nebst Instruktionen) geregelt.
Literatur. Weyl, Handb. der Hygiene (10 Bde,
1893/1901; 4 Suppl.-Bde, 1901/04), Enzyklo-
pädie der Hygiene, hrsg. von Pfeiffer u. Pros-
kauer (2 Bde, 1905); Rubner, Lehrbuch der
Hygiene (81907); Flügge, Grundriß der Hygiene
(61908); Gärtner, Leitfaden der Hygiene (71905);
Prausnitz, Grundzüge der Hygiene (81908); I
König, Chemie der menschl. Nahrungs= u. Genuß-
mittel (11903, II 1904); K. B. Lehmann, Me-
thode der praktischen Hygiene (21901); Schneider,
Die Pflege der Gesundheit (1908); Bibliothek der
Gesundheitspflege (Tl I der Bibliothek der Volks-
bildung [Moritz, Stuttgart], hrsg. von Buchner,
Rubner u. Gußmann (bis 1909: 20 Bändchen);
Esmarch, Hygien. Taschenbuch (71902); Czap-
lewski, Kurzes Lehrb. der Desinfektion (11908);
Leitfaden der Desinfektion (1905); Zundel, Des-
i
«
Getreidezölle.
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Folge, seit 1872); Hygienische Rundschau (seit
1891); Deutsche militärärztliche Zeitschrift (seit
1872); Jahresbericht über die Leistungen u. Fort-
schritte auf dem Gebiete des Militärsanitätswesens
von Roth (seit 1881); Zeitschrift für Nahrungs-
mitteluntersuchungen u. Hygiene von Heger (seit
1887); Zentralblatt für Bakteriologie u. Para-
sitenkunde (seit 1888); Zeitschrift für Schulgesund-
heitspflege (seit 1900); Archiv für Schiffs- u.
Tropenhygiene (seit 1899).
[Hopmann, rev. Funck.]
Getreidezölle. 1. Notwendigkeit.
In der Theorie haben die Freihändler wohl
recht, wenn sie meinen, daß man die gesamte Be-
schaffung der zur Befriedigung der menschlichen
Bedürfnisse erforderlichen Gegenstände der freien
Entwicklung nach Angebot und Nachfrage über-
lassen möge. Der einzelne wird sich stets be-
mühen, so gut und so billig zu kaufen wie möglich,
und in dem vollständig freien Wettbewerb in Her-
vorbringung und Verkaufsvermittlung aller Ge-
genstände würden die damit sich befassenden Kreise
ihres eigenen Vorteils wegen sich bemühen, den
Wünschen des einzelnen nachzukommen. Der
Umfang der Bedürfnisse würde maßgebend sein
für den Umfang der Hervorbringung, und diese
letztere würde schließlich nur dort auf die Dauer
stattfinden können, wo man unter verhältnismäßig
infektionslehre (Thaer-Bibliothek); Edelmann, günstigen Bedingungen hervorbringen kann; ge-
Lehrb der Fleischhygiene (21907); Jensen, Grund= kauft wird bis zur Befriedigung des Bedarfes
riß der Milchkunde u. Milchhygiene (1903); Bräh= dort, wo man am billigsten kauft. Auf den Fall
mer, Eisenbahnhygiene (71904). Nocht, Vorlesungen des Getreides angewandt, könnte man wohl zu
über Schiffshygiene usw. (1906); Däubler, Grund= dem Schlusse kommen: soweit Rußland, Amerika
züge der Tropenhygiene (71900); Kohlstock-Man= und andere Länder in der Lage sind, den Bedarf
tiewitz. Ratgeber für die Tropen (1905), F. Plehn, an Brotgetreide auch für Deutschland mit zu er-
Tropenhygiene mit spezieller Berücksichtigung der ger l . zu er-
deutschen Kolonien (21906); Kirchner, Grundregeln zeugen, wird man dort kaufen, da diese Länder
der Militärgesundheitspflege (großes Werk, 1896); am billigsten liefern können; in Deutschland wird
Kuleke, Grundzüge der Militärgesundheitspflege sich die Hervorbringung von Brotgetreide nur so
(1903); Berberich, Bau- u. Wohnungshygiene weit entwickeln, als dies ebenso billig geschehen
1907); Kröhnke u. Müllenbach, Das gesunde kann wie in den andern Ländern, welche das
gau (140 ußbaum Lygiene des Fsi Getreide auf den deutschen Markt liefern.
wesens (Sammlung Göschen); ders., Hygiene des · -- --
Wohnhaufses (1908); ders., Hygiene des Städte- ti Btt“ss“*“ *
baues (Samml. Göschen); Ebstein, Dorf= u. Stadt- gung . .. .g-..
hygiene (1902); Baginsky, Handb. der Schul= geträumte allgemeine Völkerrepublik verwirklicht
hygiene (1 51898, I1 21900); Burgerstein u. Neto- werden könnte; nur dann wäre es gleichgültig,
litzty, Handb. der Schulhygiene (21902); Eulenberg woher das Getreide stammt, welches in Deutsch-
u. Bach, Schulgesundheitslehre (21900); Handbuch land verzehrt wird, gleichgültig, ob es daselbst
der Erziehungs= u. Unterrichtslehre für höhere einen Stand der Landwirte gibt oder nicht. Wir
Schulen, hrsg. von Baumeister, 112 (I1908): Weh- haben es aber nicht mit einer Weltrepublik zu
mer, Enzyklopäd. Handb. der Schulhygiene (1904); tun, sondern mit Staaten, von welchen jeder ein
Kotelmann, Schulgesundheitspflege (21904); Lo-- in sich abgeschlossenes Gan es ist, mit Gemein-
rentz, Sozialhygiene u. Schule (1906); Schulhygien. lich abgeschlosse anz ..·
Taschenbuch, hrsg. von Fürst u. Pfeiffer (1907). samkeit der Interessen, mit dem Anspruch an seine
Deutsche Vierteljahrsschrift für öffentl. Gesund= Bürger, der Selbsterhaltung, dem Gedeihen des
heitspflege (seit 1869); Wehmer, Jahresbericht über Staates Opfer zu bringen bis zum Opfer selbst
die Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der des Lebens, einem Anspruch, insbesondere auch
Hygiene, begründet von Uffelmann (seit 1883); hervorgerufen und begründet durch die Verhält-
Veutwalblatn für algemeine Toarnhkethen (eit nisse zu andern Staaten. Es wirken nun aber
80); Monatsblatt für öffentliche Gesundheits- - · -
si(chs:s()ch2BH2-ch
ZeitschriftfürHygienemit1886);Verönent- getreide hecborgebracht wird' wesentlih ein auf die
Kosten, mit welchen diese Hervorbringung belastet
lichungen des Kaiserl. Deutschen Gesundheitsamtes
(seit 1877); Zeitschrift für Medizinalbeamte (seit K « · « «
ist; dadurch aber entstehen vielfach die Ungleich-
1888); Vierteljahrsschrift für Sanitätswesen (neue