885 Großbritannien. 886
Ausfuhr
Ei thandel
* inluhr reitisch= Produkte Frend= u Nolo.] Cesamtausfuhr. Besamthande
1840 40 000 000 — — 51335000 91 335 000
1855 143 576 000 — — 116 119 000 259 695 000
1875 373 939 577 — — 281 612 323 655 .551 900
1890 420 691 997 263 530 585 64 721 533 328 252 118 748 944 115
1895 416 689 658 226 128 246 59P9 704 161 285 832 407 702 522 065
1900 523 075 163 291 191 996 63 181 758 354 373 754 877 448 917
1908 593 140 723 377219 579 70 665 569 47 885 148 1 040 025 871
Aufschwung des Postwesens begann mit den Re-
sormen Rowland Hills und der Herabsetzung des
Portosatzes, der schon 1839 auf 1 Penny und
Oktober 1871 auf ½ Penny für die Korrespon-
denzkarten ermäßigt wurde; die Zahl der Post-
ämter betrug 1908: 23600, der beschäftigten Per-
sonen 316377, die Einnahmen 17,36, die Aus-
gaben 12,29 Mill. Pf. St. Mit Paketbeförderung
befaßt sich die englische Post nicht; dagegen hat
sie eine große Nebenaufgabe in den Postsparkassen.
Die Gesamtlänge der Telegraphenlinien betrug
1906 ohne die Eisenbahntelegraphen 60789 km,
die Länge der Drähte einschließlich der Telephon-
drähte 1,52 Mill. km. Die Zahl der Telephon-
anlagen für den Fernverkehr betrug 1906:; 1613, die
Länge der Linien 19197, der Drähte 206 183 km
und die Zahl der Gespräche 18 080 221.
Das Maß= und Gewichtswesen steht unter der
besondern Aufssicht des „Probeamtes für Maße
und Gewichte“ in London. — Großbritannien hat
Goldwährung; als Münzeinheit gilt das Pfund
Sterling (Sovereign, Lstr., X) à 20 Schilling
à 12 Pence à 4 Farthings = 20,43 Z1, 1 Guinee
sind 21 8 = 21,45 M. 1907 wurden in Gold
20 951.000, in Silber 2019 432 und in Bronze
227 550 Pf. St. geprägt. Die Prägung geschieht
in der Londoner Münze für das gesamte britische
Reich; nur die australischen Münzen werden in
Sydney, Melbourne und Perth, die indischen in
Kalkutta und Bombay geschlagen. — Das eng-
lische Bankwesen wurde durch die Peelschen Bank-
akte (1845 und 1846) namentlich in Bezug auf
die Notenemission und deren Bedeckung neu ge-
regelt. Staatspapiergeld für ganz Großbritannien
gibt es nicht, doch haben außer der Bank von Eng-
land (seit 1694, Kapital 1908: 17,667 Mill.
Pf. St.) alle Banken, die bis 1844 Noten aus-
gaben, auch fernerhin das Recht der Notenaus-
gabe (jetzt noch 36 Aktien-, 18 englische Privat-
banken); Notenumlauf der Bank von England
1908: 47,93 Mill. Pf. St. Die Noten der Bank
von England sind in England und Wales gesetz-
liches Zahlungsmittel. 1908 gab es 75 Joint-
Stockbanken mit 6729 Zweigstellen, ferner in Lon-
don 32 Stellen von Kolonial= und 30 von ausländi-
schen Banken mit 2546 bzw. 1419 Zweigstellen.—
Die Abschätzungen des Jahreseinkommens und des
Vermögens der Gesamtbevölkerung beweisen die
große Zunahme des britischen Reichtums. 1875
schätzte man die Volkseinkünfte auf 571,1, 1880
auf 576,9, 1898 auf 729,3, 1907 auf 943,7
(816,85 England, 88,75" Schottland, 38,1 Ir-
land) Mill. Pf. St. Die Postsparkassen hatten
1907: 10 692 555 offene Konten mit einem Ge-
samtbetrage von 157,5 Mill. Pf. St., die übrigen
Sparkassen 1782 252 mit 52 153 595 Pf. St.
VI. Finanzen. Der Staatshaushalt, welcher
1709 mit 7 und 1815 mit 116,8 Mill. Pf. St.
abschloß, zeigte am 31. März 1908 in den Ein-
nahmen 156,537 (nebst andern Einnahmen an
den Staatsschatz abgeführt 196,1) und in den
Ausgaben 194,1 Mill. Pf. St. Die ordentlichen
Einnahmer flossen hauptsächlich aus der Akzise
(35,72), den Zöllen (32,58), der Stempelsteuer
(27,04), der Vermögens= und Einkommensteuer
(31,86) und den Erträgen der Post (17,85) und
der Telegraphen (4,41); die einst so bedeutenden
Kronländereien sind bis auf 48 000 ha zusammen-
geschmolzen und warfen 1908 noch 513 170 Pf.
St. ab. Eine Akzise (excise) wurde seit 1660
von Bier und Spirituosen, von 1694 bis 1824
von Salz, von 1712 bis 1861 auch von Papier
erhoben; jetzt beschränkt sie sich auf Bier und Spi-
rituosen. Von den vielfältigen Stempelgebühren
sind die Erbschaftssteuern (1908: 19 108256
Pf. St.) am einträglichsten. Die gesamte Steuer-
belastung beträgt auf den Kopf 96 AM (Deutsch-
land 49, Frankreich 82,7).
Unter den ordentlichen Ausgaben erforderte
die Staatsschuld 1907/08: 29,5, die Armee
27,12, die Flotte 31,14, der Zivildienst 30,18,
die Post 17,53 Mill., die Zivilliste 470 000, die
Apanagen 106 000 Pf. St. — Die Staatsschul-
den, die 1837: 852,86, 1857: 842,45, 18772
775,35 und 1887: 736.28 Mill. Pf. St. be-
trugen, beliefen sich am 31. März 1908 auf
625,61 Mill. Pf. St. fundierte Schuld, 43,96
unfundierte Schuld, 39,41 Annuitäten und 50,85
Mill. andere Verbindlichkeiten, zusammen 759,83
Mill. (nach Abzug des Wertes der Sueskanal-=
aktien 715,43 Mill.); jährliche Ausgabe 20,95
Mill. Pf. St. Bei den Lokalverwaltungen betru-
gen 1907/08 die Einnahmen in England und
Wales 138,2, in Schottland 18,02, in Irland
7,75 und die Ausgaben 139,12, 17,93 und 8,03
Mill. Pf. St.
VII. Heerwesen. Das Recht des Königs,
ein stehendes Heer zu halten, wurde durch die
Bill of Rights 1689 an die Zustimmung des
Parlaments geknüpft, und diese Zustimmung muß