sammenbruch erfolgt, werde ich diesem Glauben treu bleiben. Eine Gruppe
kluger Männer, die demselben Glauben leben, umgibt mich. Treueste der
Treuen, wenn auch nur Bekannte von gestern. An ihnen habe ich Halt und
Rat. Wir sind auf dieselbe Sache eingeschworen. Freilich, das Deutsch-
land, das wird, wird anders aussehen als vor dem Kriege
„Ich habe Dir dies geschrieben, da ich fürchtete, daß Ihr alle zu Hause
meine Aufgabe nicht begriffen habt. Auch Ihr seid betrogen worden wie
das ganze deutsche Volk. Ich wußte es schon lang. Mein Warnen war
aber fruchtlos, da die Atmosphäre für das Erfassen der furchtbaren Wahr-
heit nicht vorbereitet war. Möge die gute Saat im badischen Land trotz
schwerster Stürme gedeihen und bestehen. Aber auch dort wird es zu
schweren Tagen kommen, darüber dürfen wir uns nicht täuschen.
„Von morgen ab gehe ich den schwersten Stationen des Kalvarienberges,
an dem ich binaufsteige, entgegen. Mit grenzenloser Liebe gedenke ich Eurer
und der geliebten Heimat, und wenn ich in schwersten Stunden Kraft
brauche, denke ich dorthin, die Ihr vom feindlichen Einbruch der Ameri-
kaner ins Elsaß täglich bedroht seid.
.. Wie die Dinge aber kommen werden, ich stehe und falle als echter
Sohn meiner badischen Heimat, mich eins fühlend mit ihr und ihrer gott-
begnadeten Natur.“
Am 16. Oktober früh 5 Ahr 20 Min. traf die zweite Note! des Präsi-
denten Wilson ein:
Staatsdepartement, 14. Oktober.
„Mein Herr! In Beantwortung der Mitteilung der deutschen Regierung vom
12. Oktober, welche Sie mir heute Übergeben haben, habe ich die Ehre, Sie um
die Ubermittlung folgender Antwort zu ersuchen. Die uneingeschränkte Annahme
der von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten vom 8. Januar 1918 und in
seinen folgenden Botschaften niedergelegten Bedingungen von seiten der jetzigen
deutschen Regierung und einer großen Mehrheit des deutschen Reichstags be-
rechtigen den Präsidenten, eine offene und direkte Erklärung seines Entschlusses
hinsichtlich der Mitteilungen der deutschen Regierung vom 5. Oktober und 12. Ok-
tober 1918 abzugeben.
„Es muß Klarheit darüber bestehen, daß die Durchführung der Räumung und
die Bedingungen eines Waffenstillstandes Angelegenheiten sind, welche dem Ur#-
teil und dem Nate der militärischen Berater der Regierung der Vereinigten
Staaten und der alliierten Regierungen überlassen werden müssen, und der Prä-
sident fühlt sich verpflichtet, zu erklären, daß keine Regelung von der Regierung
der Vereinigten Staaten angenommen werden kann, die nicht völlig befriedigende
Sicherheiten und Bürgschaften für die Fortdauer der gegenwärtigen militärischen
Uberlegenheit der Armeen der Vereinigten Staaten und der Alliierten an der
1 Oer folgende Abdruck weicht ebenfalls auf Grund des Originals verschiedentlich
von Nr. 48 der Amtlichen Urkunden ab.
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