Infanteriedivision 500 Off ziere 18000 Mann
Reserocdioision 600
Kavalleriedivision rund 5000 „
Infanterieregiment 67 „ 3250 „
Die Franzosen hatten vor der Schlacht ihre Bestände
voll aufgefüllt. Ihre Gefechtsstärke in der Marneschlacht
wird mit der vollen Sollstärke voraussichtlich zu schwach
veranschlagt.
Ich stelle zum Vergleich ein
deutscherseits (Bataillon zu 750 Gewehren)
14 Batlne. des XlI., XIX. A.-K., XII. N.-K. 37000 Gew.
„ der 2. G.S. D. 6000 „
43000 Gew.
französischerseits (die Bataillone zu 1000 Gewehren
erechurt)
XVII. u
150 Baulne. bes De, xl.
XXl. u. ½ Kol. r 180000 Gew.
48 „ der 5 W. 42, R.-D. 5
N.-D. 60 48000 „
9. K-D. 2000 „
230000 Gew.
Sonach unterliegt es für mich keinem Zweifel, daß die
sieben Divisionen der deutschen dritten Armee (einschließ-
lich der 2. Gardeinfanteriediotsion) tatsächlich gegen weit
mehr als die fünffache Uberlegenheit an französischer In-
fanterie die Marneschlacht siegreich im Angriffokampf durch-
gefochten haben.
Das Verhältnis an Feldartillerie dürfte das folgende ge-
wesen sein:
auf deutscher Seite
48 Batterien d. XII. u. XIX. A.-K.
18 „ „ K-K.
12 „ „ 2. Gardc-J.-D.
zusammen 78 Batterien mit 468 Geschützen.
Auf französischer Seite
6 franz. Karts zu 30 Batterien mit 4 Geschützen —=
80 Batterien mit 720 Geschützen.
4 franz. zu 9 Batterien mit 4 Geschützen —
6 Bätterien mit 121 Geschützen.
Zusammen 844 Geschäütze,
also 468 deutsche gegen 844 französische Geschütze.
An schwerer Artillerie hatten die Franzosen bei Kriegs-
beginn 48 Batterien 15 5-mm-Rimailho-Haubitzen, 48 Bat-
terien neue 120-mm-Haubitzen und o Batterien lange
10 mm-Kanonen.
Wieviel davon den Sachsen in der Marneschlacht gegen-
über standen, ist mir nicht gelungen festzustellen. Daß
gegenüber den deutschen 2¼ Fußartillerie-Bataillonen auf
französischer Seite mindestens gleichstarke schwere Artil-
lerie gefochten hat, ist anzunehmen. Jedenfalls ist auch
die artilleristische Uberlegenheit der Franzosen eine bedeu-
tende gewesen.
Die Uberlegenheit des französischen Feldgeschützes über
das deutsche ist für den Ausgang der Schlacht mitbestim-
mend geworden. Wir haben gesehen, daß auf Front und
linkem Flügel der dritten Armee die deutsche Angriffs-
artillerie nicht so nahe an die französische herankam, daß
sie den Entscheidungskampf mit ihr aufnehmen konnte. Die
weitreichende französische Feldartillerie hielt sie sich erfolg-
reich so weit vom Halse, als sie es brauchte. Nur die
weit an Leistung von Geschütz und Geschoß überlegene
5) Einschließlich d% Ohigerbetaillone 11. 12 und 13, aber ohne
I. Bataillon R.J.R. 101 in Reims und I. Botaillon R. J. R. 107, das
noch in Givet war.
117
schwere Artillerie des deutschen Feldheeres glich dieses Miß-
verhältnic etwas aus. So ist die falsche Sparsamkeit,
die das stark verbrauchte, nicht mehr dem französischen
gewachsene Geschützrohr nicht rechtzeitig gegen das durchaus
ebenbürtige ersetzt hatte, das Krupp längst fertiggestellt
und im Wettkampf neutraler Staaten erprobt hatte, uns
zum Verhängnis geworden.
Stärkeverhältnis überhaupt
Das Zahlenverhältnis in der Gesamtschlacht stellt sich
auf Grund des mir zu Gebote stehenden Zahlenmaterials
wie folgt
Auf beutscher Seite fochten (von rechts nach links)
von der ersten Armee 10 Infantcricdioisionen
" „ zweiten ½ 7“
„ „ dritten % „
vierten „
fünften „ 8
zusammen 40 Infantoeriedivisionen
Auf französischer Seite fochten (von links nach rechts)
von der sechsten Armce zunãchst 5 Infanteriediv.
„Armee von Paris
77 *
“ 7
co Cco
weit. Zuzugz. sechstenarmee (IV. A.-K.) ;
Engländer «
von der fünften Armee „
unte 8
Zugang öb rer Schiacht (18. J. D N
von der vierten Armee
Zugang XXI. A.-K. *—
von der dritten Armee 7½
dazu XV. A.-K. und 72. N.-D. 3
zusammen 58⅛ Infanteriediv.
Dazu kommen noch 9½ französische und 1 englische Ka-
vallerledivisionen gegen 8 deutsche.
Man erhält also abgerundet das Stlärkeverhältnis von
zwei gegen drei Dioisionen. Bei den anderen deutschen
Armeen waren die Gefechtsstärken in der Marneschlacht
wesentlich niedriger als bei der dritten Armee infolge der
vorangegangenen schweren Kämpfe. Bei der fünften Armee
liegen die Gefechtostärken am Schlusse der Kämpfe im
Marnebecken vor (Seite 112), etwa 10 doo Gewehre je
Armeekorps, nur bei einem Armeekorps 16 000. Bei der
ersten, zweiten und vierten Armee lege ich der Berechnung
Durchschnittostärken von 18000 Gewehren je Armeekorps
zugrunde, trotzdem diese JZahlen als Kampfstärke in der
Schlacht bei weitem nicht erreicht worden sein dürften. Das
ergibt bei der doppelten Frontstärke auf seiten der Fran-
zosen und Engländer das Kampfverhältnis der Deutschen
gegen die Westheere annähernd von 1 gegen 3.
Die Verwendung der Armeckorps der dritten
Armce in der Schlacht
Nach Kenntnis der beiderseitigen Truppenstärken und
deren Einsatzes auf dem Kampffelde möchte ich noch ein-
mal auf die selbständigen Entschlüsse der Generalkomman-=
dos XII. und XIX. Armeekorps zurückkommen, welche zur
Trennung der beiden Oivisionen des XII. Armeekorps und
zu dem Festlegen des XIX. Armeekorps in dem Waldgelände
zwischen Sompuis und Vitry führten.
Das XII. Armeekorps hätte durch Rechtsabmarsch mit
beiden Divisionen und Angriff in südwestlicher Nichtung auf
Fere-Champenoise die Aufgabe der 32. Infanteriedivision,
welche diese vom 6. bis 8. September, nur durch Teile
der 23. Reservedioision verstärkt, und vom 9. September
ab zusammen mit der 24. Reservedivision in glücklichster
Weise neben der 2. Gardeinfanteriedivision löste, jedenfalls