Landwehr in diesem Abschnitt, ist nicht umsonst von der
Landwehr so getauft worden. Manches Grab von braben
Landwehrmännern hat hier gegraben werden müssen.
Die Landwehr, das muß besonders hervorgehoben wer-
den, hat vielleicht mit noch größeren Schwierigkeiten beim
Ausbau ihrer Stellung zu kämpfen gehabt als ihre Nachbar-
truppe. Ihr Abschnitt war der schwierigste Gefechtsstreifen
der 23. Reservedivision. Die Ausrüstung der Landwehr,
die lediglich für den Etappendienst zugeschnitten war, er-
schwerte außerdem ihre Gefechtsführung und ihre Tätigkeit
im Stellungsausbau. Mitte September 1914 war sie noch
nicht n dem Besitze von Feldküchen, Schanzzeugwagen
und Fernsprechausrüstung. Die Zuweisung dieser für eine
Feldtruppe unbedingt notwendigen Ausrüstungsstücke konnte
erst später erfolgen.
Trotzdem hat sie in nie rastendem Arbeitseifer einen
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Stellungsausbau erzielt, welcher dem der Nachbartruppen
durchaus gleichwertig war.
Von Einzelheiten sei zum Schlusse noch erwähnt: Mitte
November 1914 wurde das I. Landwehr-Infanterieregi-
ment 106 vom I. Landwehr-Infanterieregiment 104 in
vorderster Linie abgelöst. Das I. Landwehr-Infanterieregi-
ment l06 ist von Rethel aus vorübergehend wieder, aber an
eine andere Stelle der Champagnefront, vorgezogen worden.
Am 16. Dezember 1914 wurde es durch das III. Land=
wehr-Infanterieregiment 106 in Maure abgelöst. Das III.
Landwehr-Infanterieregiment 106 unterstand zu dieser Zeit
der 16. Infanteriedivision und bildete zunächst dieses die
Reserve für das Infanterieregiment 23 an der Straße
Tahure—Souain. Vom 21. Dezember ab wurde es in die
vorderste Linie, anschließend an Infanterieregiment 28 nord-
westlich Perthes, vorgezogen.
Oie sächsischen Landsturmbataillone im Westen
Zunächst waren für den Etappendienst je 4 Bataillone
des XII. und XIX. Armeekorps bei der dritten Armee
bestimmt: 1. Dresden, 2. Dresden, Bautzen und Freiberg,
sowie 1. Leipzig, Wurzen, Chemnitz und Glauchau. Schon
bald wurden die meisten dieser Bataillone an das inzwischen
geschaffene Generalgouvernement in Belgien abgegeben und
neue dafür aus der Heimat nachgezogen.
# XII. A.-K.
1. Landsturm-Infanteriebataillon Dresden
XII/1 war seit 1. September 1914 der Landsiurminspektion
Namur und bis 19. September 1916 dem Kreischef Dinant
untersiellt. Seit 23. Oktober 1916 gehörte es zur 60. Land=
wehr-Infanteriebrigade.
2. Landsturm-Infanteriebataillon Dresden
XII/2 unterstand seit 22. September dem Gouvernement
Brüssel. Seit 26. Juli 1916 gehörte es zur Armeegruppe
Gronau (XXXXlI. Reservekorps), dann zur zwölften Armee
(84. Infanteriedivision), dann zur Armeeabteilung Scheffer,
Gruppe Nowogrod.
Landsturm-Infanteriebataillon Bautzen I/838
war seit 22. August 1914 mobil, unterstand vom 6. Sep-
tember 1914 ab der 4. Landslurminspektion Libramont
(Belgien), gehörte vom 26. September bis 10. Oktober
1914 zur gemischten Landsturmbrigade in Sedan und seit-
dem zur 3. Etappeninspektion; es wurde meist in Sedan,
sräter in Gegend von Charleville im Etappendienst ver-
wendet. Am 27. April 1917 trat es zur Etappeninspektion 1
über und unterstand deren Landsturminspektion.
Lanbsturm-Infanteriebataillon
XII/60 wurde zum Bahnschutz im Generalgouvernement in
Belgien verwendet.
XIX. A.-K.
1. Landsturm-Infanteriebataillon Leipzig
XIX/1, seit 17. August 1914 mobil, unterstand vom 29.
August bis 10. Oktober 1914 der Etappeninspektion 4, dann
Freiberg
bis 30. April 1917 der Etappeninspektion 3 und trat dann
zur ersten Armee, wo es vom 1. August 1917 bis 6. Januar
lols bei der Gruppe Prosnes im Stellungsbau verwendet
wurde. Seitdem gehörte das Bataillon dem Generalgou-
vernement in Belgien an.
2. Landsturm-Infanteriebataillon Leipzig
XIX/2 wurde von Kriegsbeginn ab auf der Westfront, zu-
nächst im Etappendienst bei der dritten Armee, später beim
Generalgouvernement in Belgien, die längste Zeit in Ant-
werpen, verwendet. »
5.Landsturm-Jnfanterieb·ataillonLeipzig
XLX/5, seit 8. Dezember 1914 mobil, wurde vom 15. De-
zember 1914 bis 11. Februar 1916 bei der Etappeninspek-
tion der Armeeabteilung v. Strantz, dann bis 30. Sep-
tember 1916 bei der Etappeninspektion 6, seitdem bei der
Etappeninspektion 1 in den verschiedensten Zweigen des
ECtappendienstes verwendet.
Landsturm-Infanteriebataillon WurzenIIXN/9
war seit 19. August 1914 mobil. Es stand zunächst als
Etappentruppe in Belgien, dann wurde es bei der vierten
Armee in eine Landsiurmbrigade eingestellt, tat Grenzschutz
gegen Holland bis Herbst 1915, war dann bei der fünften
Armee, zunächst im Verband der Argonnendivision, später
bei der verstärkten 32. Infanteriedivision (29. Septem-
ber 1916), dann bei der 6. Infanteriedivision.
Landsturm-Infanteriebataillon Chemnitz
XIX/1#1 stand seit 13. September 1914 in Brüssel, dann
in Gent bei Generalgouvernement und vierter Armee.
Landsturm-Infanteriebataillon Chemnitz
XIX/12 unterstand vom 18. Dezember 1914 bis 16. Sep-
tember 1916 Etappeninspektion 4, wurde vom 17. Septem-
ber 1916 ab für Grabendienst ausgebildet und bei Argonnen-
gruppe bzw. in der Orne-Stellung verwendet.
Landsturm-Infanteriebataillon Glauchau
XIX/18 war seit s. September 1914 mobil. Es unterstand
in Belgien der Landsturminspektion Namur, sowie den
Kreischefs in Marche und Dinant.
Landsturm-Infanteriebataillon Auerbach
XL /19 war seit 23. Juli 1915 mobil. Es gehörte seitdem
zur Etappeninspektion 3 und stand meist in und bei Sedan.
Landsturm-Infanteriebataillon XIX/24 gehörte
seit 22. November 1916 zur Etappeninspektion 3.