Full text: Sachsen in großer Zeit. Band II. Die Kriegsjahre 1914 und 1915. (2)

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Die sächsische schwere Artillerie an der Westfront im ersten Kriegsjahr 
Eine Zusammenfassung aller Aufstellungen an schwerer 
Artillerie wird am Ende des ersten Teils gegeben werden. 
Vor Ausbruch des Krieges bestanden das 1. sächsische 
Fußartillerieregiment 12 zu 2 Bataillonen und 8 Batterien 
in Metz, sowie das 2. sächsische Fußartillerieregiment 19 
mit Stab und I. Bataillon (4 Batterien) in Dresden und 
II. Bataillon (4 Batterien) auf dem Truppenübungsplatz 
Zeithain. - 
Das Fußartillerieregiment 12 bildete aus seinem II. 
Friedensbataillon unter dem bisherigen Regimentskomman- 
deur Oberst Rößler zunächst das Mörserregiment 
Nr. 12. Dasselbe gehörte in den ersten Kriegstagen zur 
Sicherheitsbesatzung der Festung Metz, trat am 11. August 
unter den Befehl des XVI. Armeekorps in Metz und nahm 
bald darauf an dem Vormarsch der fünften Armee teil. 
Hierbei belagerte es vom 21.—25. August die französische 
Festung Longwy. Die vorzügliche Feuerwirkung der Mörser 
trug wesentlich zur schnellen Bezwingung der Festung bei. 
ährend des Vormarsches des deutschen Einfallsheeres 
in das Herzstück Frankreichs beiderseits der Marne gehörte 
das Regiment zu dem Einschließungskorps der fünften 
Armee vor Verdun, Westfront. Es war hierbei nacheinander 
gegen die später so berühmt gewordenen Festungsfronten 
Avocourt—Toter Mann und Douaumont tätig. Letzteres 
Fort wurde am 8. und 9. Oktober 1914 beschossen, von 
einer Durchführung des Angriffs damals aber bekanntlich 
abgesehen. Mitte November 1914 trat das Regiment in 
den Verband der Armeeabteilung Falkenhausen über und 
fand Verwendung in der großen deutschen Abwehrstellung 
am Delmer Bergrücken. 
Das I. Bataillon Fußartillerieregiments 12, 
welches erst am 10. März 1915 Bespannung erhielt, gehörte 
zunächst zur Kriegsbesatzung von Metz. Es wurde mit 
seinen 4 Batterien in der Folgezeit einzeln verwendet; siehe 
die Zusammenstellung am Schlusse. · 
Das II. Bataillon Fußartillerieregiments 12 
gehörte zunächst ebenfalls zur Sicherheitsbesatzung der 
Festung Metz. Es nahm vom 19.—26. August-an dem 
Artillerieangriff auf Longwy teil, war im September und 
Oktober 1914 vor Verdun, sowie im November 1914 am 
Priesterwald und in den Vogesen tätig. Ende November 
1914 wurde es nach olen überführt, wo wir es später 
wiederfinden werden. « 
Reserve-Fußartillerieregiment 12 (Mörser) 
wurde bei Kriegsbeginn zu 3 Bataillonen beim Fußartillerie- 
regiment 12 aufgestellt. Seine 3 Bataillone (12 Batterien) 
Pehörten zur Kriegsbesatzung von Metz, ebenso wie das 
fcrsatzbataillon Fußartillerieregiments 12. 
2. sächsisches Fußartillerieregiment Nr. 19. 
Der Regimentsstab dieses Regiments trat bei Kriegsbeginn 
zum Oberkommando der dritten Armec. Seine beiden 
Bataillone bildeten die schwere Artillerie des XII. Armee- 
korps (I.) und XIX. Armeekorps (II.) mit je 4 Batterien. 
Sein neuaufgestelltes III. Bataillon werden wir im 
Osten, zunächst in Posen, wiederfinden, ebenso die von 
diesem Regiment aufgestellten drei folgenden Bataillone: 
Reserve-Fußartilleriebataillon 19 zu 4 Batterien, 
Landwehr-Fußartilleriebataillon XIX. Armee= 
korps und Landsturm-Fußartilleriebataillon 
XIX. Armeekorps. Sein Ersatzbataillon blieb in Sachsen.
	        
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