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Die eignen Verluste waren sehr schwer, aber im Hin-
blick auf die siebenfache Uberlegenheit des Feindes nicht
zu hoch:
Reserve-Jäger 13: Offiziere: 4 tot, 2 verwundet.
Unteroffiziere und Mannschaften: 126 tot, 158 ver-
wundet.
Reserve-Infanterieregiment 104: Offiziere: 7 tot, 10 ver-
wundet, 1 vermißt, 1 gefangen.
Unteroffiziere und Mannschaften: 158 tot, 296 ver-
wundet, 78 vermißt, 44 gefangen.
Reserve-Infanterieregiment 107: Offiziere:
14 verwundet, s vermißt, 11 gefangen.
Unteroffiziere und Mannschaften: 82 tot, 233 ver-
wundet, 404 vermißt, 1037 gefangen.
Reserve-Infanterieregiment 133: Offiziere: 11 tot, 3 ver-
wundet, s vermißt, 14 gefangen.
Unteroffiziere und Mannschaften: 250 tot, 349 ver-
wundet, 319 vermißt, 723 gefangen.
III. Reserve-Infanterieregiment 102: Offiziere: 7 ver-
wundet, 3 vermißt.
Unteroffiziere und Mannschaften: 26 tot, 220 ver-
wundet, 135 vermißt.
Reserve-Feldartillerieregiment 24: Offiziere: 1 tot, 1 ver-
wundet.
Unteroffiziere und Mannschaften: 1 tot, 12 verwundet.
Reserve-Feldartillerieregiment 40: Offiziere: 1 tot, 1 ver-
wundet, 1 vermißt.
Unteroffiziere und Mannschaften: s tot, 20 verwundet,
27 vermißt.
Fußartillerie: Offiziere: 1 tot.
Unteroffiziere und Mannschaften: 16 tot, 35 ver-
wundet.
3. Pioniere 14: Offiziere: —
Unteroffiziere und Mannschaften: 2 tot.
Summe: Offiziere: 40 tot, 38 verwundet, 15 vermißt,
26 gefangen.
Unteroffiziere und Mannschaften: 666 tot, 1323 ver-
wundet, 963 vermiss, 1804 gefangen. .
Unter der Zahl der als „Vermißt“ Gemeldeten, befindet
sich eine große Anzahl Verwundeter, die in der Nacht vom
25. zum 26. September nicht mehr zurückgeschafft werden
konnten, im Abschnitt des Reserve-Infanterieregiments 133
nach Meldung des Regimentsarztes allein 450 Mann.
Unter „Vermißt“ sind auch alle Offiziere und Mannschaften
aufgeführt, deren Tod nicht einwandfrei festgestellt werden
konnte, z. B. die zahlreichen Verschütteten, die den bei weitem
größten Teil der „Vermißten“ bilden und die Zahl der Toten
entsprechend vergrößern.
Die Materialverluste betrugen:
I. Geschütze:
a) 16 unbrauchbar in Feindeshand.
b) 14 als völlig abgenutztes Material abgegeben an den
Kommandcur der Munitionskolonnen.
11 tot,
II. Maschinengewehre:
a) 6 russische und 9 deutsche, unbrauchbar in Feindes-
hand gefallen.
b)2 durch feindliches Feuer zerschossen.
III. Minenwerfer:
4 schwere und s mittlere, unbrauchbar in Feindeshand
gefallen.
Die feindlichen Verluste waren außerordentlich hoch. Es
wurden allein in und vor der Aubérive-Stellung etwa 1000
Tote gezählt, vor den Abschnitten der Infanterieregimenter
104, 107 und 133 war die Jahl entsprechend höher.
Als Beute meldeten:
Reserve-Jäger 13: 6 Offiziere, 480 Mann gefangen, 3
Maschinengewehre, 1023 Gewehre, 465 Seitengewehre
und entsprechend viel Kriegsmaterial;
Reserve-Infanterieregiment 104: 15 Offiziere (darunter
3 Stabsoffiziere) und losg Mannschaften gefangen,
3 Maschinengewehre und viel Kriegsmaterial;
Reserve-Infanterieregiment 133: rund 250 Mannschaften
gefangen.
Summe: 21 Offiziere, 1780 Mannschaften, 6 Maschinen-
gewehre.
Die Gefangenen gehörten den französischen IV. und
XXXII. Armeekorps und der 37. (afrikanischen) Infanterie=
division an (Regtr. Zuav. 2, 3, Jäg. 8, 16, Terr. 301,
315, Li. R. 151, 162, 44, 104, 94, Tir. Alg.).
11 Uhr abends wurde der Generalstabsoffizier der Divi-
sion vom Armee-Oberkommando 3 angerufen, das folgendes
mitteilte: Der Chef des Generalstabes des Feldheeres,
General v. Falkenhayn, habe sich besonders anerkennend
über die glänzenden Leistungen der 24. Reservedivision
ausgesprochen, die bei der Abwehr des Angriffs noch über
1500 Gefangene gemacht habe. Vom Armee-Oberkom-
mando wurde hinzugefügt, es käme alles darauf an, daß
die 24. Reservedivision auch noch am 26. standhielte;
bis zum Abend seien Verstärkungen eingetroffen. —
Am 17. Oktober besuchte S. M. der König die 24. Re-
servedivision und betonte in seiner Ansprache an die ver-
sammelten Abordnungen der Regimenter, daß die Taten der
24. Reservedivision in der Herbstschlacht zu den größten und
rühmlichsten der sächsischen Heeresgeschichte gehörten. Bei
dieser Gelegenheit verlieh S. M. der König zahlreiche
Ordensauszeichnungen an die Tapferen aller Dienstgrade. —
Ich ergänze das Bild dieses ersten „Großkampftages“
durch einen Ausblick auf die übrige Angriffsfront
(Skizze 44).
10 französische Divisionen waren in vorderster Linie gegen
die von 4 deutschen Divisionen besetzte Linie Massiges—
Aubérive einheitlich, gleichzeitig und sehr energisch vorgeführt
worden. Aber das Ziel des Angriffs, der operative Durch-
bruch war vollständig mißglückt. Nur an zwei Stellen hatte
der Gegner die erste deutsche Stellung durchbrochen, zu-
nächst nördlich St. Hilaire-le-Grand an der Straße nach
St. Souplet und dann weiter ösilich an der Straße
Souain—Somme-Py. An ersterer Stelle wurde, wie aus
dem vorstehenden Bericht der 24. Reservedivision schon
hervorgeht, dem Gegner bereits in einer Zwischenstellung
Halt geboten. An der Haupteinbruchsstelle in der Gegend
von Souain gelang es den Franzosen, auf einer Breite
von 17 Kilometern in die deutsche Stellung einzudringen
und, nachdem sie der Besatzung der von ihnen genommenen
ersten Stellung erhebliche Verluste zugefügt hatten, in
13 Kilometer Ausdehnung vor die zweite deutsche Kampf-
stellung zu gelangen. Hier mußten die in dem Raume
zwischen dem Walde westlich Perthes und der Mühle von
Souain die Besatzung der vorderen Linie bildenden 8 Batail-
lone verschiedener Regimenter, darunter zwei aus Mann-
schaften der Kavallerieregimenter der Armee gebildete, dem
Druck der gegen sie zum Angriff vereinigten 3—6 französi-
schen Divisionen nach vollständiger Vernichtung ihrer
Kampfgräben nachgeben.
Eine weitere Ausdehnung der Haupteinbruchsstelle nach
Osien wurde durch einen Gegenangriff der nördlich Le Mes-
nil kämpfenden Truppen verhindert. Nur auf dem äußer-
sien linken Flügel der Armee gingen die auf dem vorderen
Hange der Höhen nordwesilich Massiges liegenden Gräben
verloren.
Auf der ganzen Armeefront wurden aber die Franzosen
an der Weiterführung des taktischen Durchbruchs und an
seiner Ausgestaltung zu einem operativen Durchbruch trotz
ihrer riesigen zahlenmäßigen Uberlegenheit verhindert. Es
gelang den Deutschen, rechtzeitig zwischen den zurückge-