vergast, Nahrung konnte nicht vorgebracht werden. So
rückten die schwachen Vortruppen mit reichlichem Vorrat
an Nahrung und Schießzeug vor.
Zuerst war die II. Abteilung des Reserve-Feldartillerie-
regiments 53 in Templeux eingetroffen. Am 2. September
rückten dann die Regimenter 242 und 244 zur Ablösung
nach der Gegend von Bouchavesnes, auf Kraftwagen vor-
gebracht, heran. An der Front tobte an diesem Tage wieder
Kampf. I. und III. Bataillon Reserve-Infanterieregiments
244 wurden sofort in die Zwischenstellung vorgeworfen.
Dorthin drückte der Franzose die Infanterie der 1. Garde-
Infanteriedivision an diesem Tage zurück, rechts bis nahe
an Le Forest, in der Mitte bis Höhe loo, links bis Eléry
West. Die Reserve-Infanterieregimenter 242 und 243 be-
setzten am gleichen Tage die Kanalstellung südlich Mois-
laing. Reserve-Infanterieregiment 241 erreichte Driencourt.
Die sämtlichen Regimenter unterstanden zunächst noch der
1. Garde-Infanteriedivision.
Am 3. September drang der Feind nach Trommelfeuer
in der Mitte der Zwischenstellung ein. Oberst Graf Man-
delsloh, Kommandeur der 106. Reserve-Infanteriebrigade,
übernahm nunmehr dort das Kommando. Ihm gläückte es,
den am ganzen Nachmittag fortgesetzten Ansturm östlich
der Mulde, die sich von Bouchavesnes nach Clery zieht,
in der sogenannten Artillerieschutzstellung, zum Stehen zu
bringen. Die Batterien hatten schon in der Nacht vorher
zurückgenommen werden müssen.
Die Nacht über zum §. September regnete es stark. Not-
dürftig wurden die Verbände neugeordnet. III. Bataillon
Reserve-Infanterieregiments 244 mußte als vorläufig nicht
mehr kampffähig ganz zurückgenommen werden. III. Ba-
taillon Reserve-Infanterieregiments 241 löste das 1. Garde-
regiment zu Fuß in Eläry ab, I. Bataillon Reserve-Infan-
terieregiments 241 rückte nach Allaines, II. Bataillon Re-
serve-Infanterieregiments 241 in die Kanalstellung dahinter.
General von Schmieden, Kommandeur der 105. Reserbe-In-
fanteriebrigade, übernahm den unteren Abschnitt vom Hospital-
wald bis Cläry, desgleichen am Mittag der Divisionskomman=
deur, Generalleutnant Leuthold, in Villers Faucon vom Prinzen
Eitel Friedrich, dem Kommandeur der 1. Garde-Infanterie-
division, den Befehl über den bisherigen Abschnitt der 1.
Garde-Infanteriedioision, mit dem Hinweis, daß vom Fest-
halten von Cläry das Durchhalten nördlich von Peronne
abhänge.
Inzwischen tobte die Schlacht vorn weiter. Den ganzen
Morgen über hatte Sperrfeuer schwerster Kaliber auf der
ganzen Stellung gelegen. Die eigene Artillerie mußte bei
ihrer Minderzahl sich auf die Bekämpfung der feindlichen
Infanterie beschränken, die von Mittag ab die feindlichen
Sturmgräben anfüllte. Die Franzosen brachen nachmittags
in das seit Stunden vergaste Cléry ein und warfen endlich
die Reste der 9. Kompagnie Reserve-Infanterieregiments
241 heraus. III. Bataillon Reserve-Infanterieregiments 241
nahm sie in der Reservestellung auf. Auch nördlich davon
arbeitete sich der Feind in der tiefen Mulde nach der Höhe
lod zu vorwärts, ebenso in den Gehölzen bei Le Forest. Am
Abend war die Zwischenstellung noch fest in der Hand der
Division. Hinter ihr trafen das II. Bataillon Reserve-In-
fanterieregiments 246 und ein halbes I. Bataillon Reserve-
Infanterieregiments 248 ein und besetzten die Kanalstellung.
Die Nacht über wurde fieberhaft gearbeitet, um die Schützen=
löcher der Zwischenstellung verteidigungsfähig zu erhalten.
Für den erkrankten General von Schmieden übernahm
Oberst Graf Mandelsloh die Leitung der Infanterie beider
Brigaden. Am Morgen des 6. September traf der Ge-
neral der Infanterie von Ehrenthal, der neuernannte Kom-
mandierende General des XXVII. Reservekorps, der die
24. Reservedivision in der Champagneherbstschlacht in un-
erschütterlicher Ausdauer befehligt hatte, ein und übernahm
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die Gruppe Faßbender. Die beiden Brigaden der §4. Re-
servedivision standen nunmehr bei Templeur (10 7. Reserve-
Infanteriebrigade — das Sachsenregiment 245 lohne I. Ba-
taillon) und das Württembergerregiment 247) und bei Aize-
court (1o8. Reserve-Infanteriebrigade — die Reserve-In-
fanterieregimenter 246 und 248) zu seiner Verfügung.
Die gesamte vordere Stellung lag den ganzen Tag über
unter schwerstem Artilleriefeuer. Die eigene Artil.erie ver-
mochte mangels Kenntnis der beiderseitigen Lage nicht die
schwer ringende Infanterie genügend zu unterstützen, schä-
digte sie sogar mehrfach oft durch ihr eigenes Feuer. Doch zer-
schlug sie am Abend bei Cléry einen sich vorbereitenden Infan-
terieangriff der Franzosen. Drei Wellen, die 10 Uhr abends
gegen die gesamte Front vorbrachen, wurden abgewiesen.
Postenketten hielten die Nacht über das Vorfeld vor der
Zwischenstellung. Wieder war ein Tag, allerdings unter
schweren Verlusten, gewonnen.
Auch der 7. September sah die schwerringende Division
im Besitz ihrer Stellung. Besonders litt an diesem Tag
III. Bataillon 243 in der Mitte. Bataillone von 246 und
248 rückten in die vorderste Linie ein und verringerten die
Front der 53. Reservedivision, die zuerst sechs Kilometer be-
tragen hatte, auf 4,2 Kilometer, schließlich auf 2,5 Kilo-
meter Breite, als die 13. Infanteriedivision den linken
Flügel der §3. Reservedivision als eigenen Unterabschnitt
tags darauf übernahm. Nunmehr traten günstigere Kampf-
verhältnisse ein. Die Neugruppierung wurde am 8. Sep-
tember durchgeführt. In den Gehölzen bei I/PHöpital gelang
es sogar, etwas Gelände zu gewinnen.
In der folgenden Nacht begann die Ablösung im linken
Flügelabschnitt durch die 3. Infanteriedivision. Den 9. Sep-
tember über lag wieder schweres Feuer auf der ganzen Front.
Abends konnte das II. Bataillon Reserbe-Infanterieregi-
ments 243 als erste Truppe der Division zurückgenommen
werden. Die Regimenter der §3. Reservedivision über-
nahmen sofort den Ausbau der bisher ganz vernachlässigten
IV. (Kanal-stellung.
Schon am 11. September wurden III. Bataillon Reserve-
Infanterieregiments 244 und I. Bataillon Reserve-Infan-
terieregiments 242 wieder für zivei Bataillone Reserve-In-
fanterieregiments 248 am Marriereswald eingesetzt. Sie
waren durch Marschrekruten vorher auf etwa 100 Gewehre
per Kompagnie aufgefüllt worden. Den linken Teil des
bisherigen Abschnitts der 3 3. Reservedivision übernahm die
13. Infanteriedivision, den rechten die s4. Reservedioision.
Der 53. Reservedivision fiel nunmehr nur das schmale
Mittelstück zu.
An die Spitze der los. Reserve-Infanteriebrigade trat
Oberst Apel-Pusch.
Am 11. und 12. November zermürbte das überwältigende
feindliche Artilleriefeuer die gesamte neugeordnete Front.
Von der §3. Reservedivision standen am 12. September
wieder drei Bataillone in vorderster Linie, zufällig dieselben,
die am 3. September den schwersten Stoß aufgefangen
und ihre großen Verluste inzwischen aus den Marschkom-
pagnien des Rekrutendepots ausgeglichen hatten.
Nach Trommelfeuer seit 11 Uhr morgens ging der Feind
am 12. September 3 Uhr nachmittags zum Großangriff
auf die ganze Gruppenfront los. Auf deren nördlichem Teil
hatte er Erfolg, noch mehr bei deren rechtem Nachbar. Die
tapferen vordersten Bataillone der Division opferten sich
in ihrer Stellung. Sofort warf sich Oberst Graf Mandels-
loh mit den am Kanal zurückgehaltenen Reservebataillonen,
über Bouchavesnes vorbrechend, dem Feind entgegen. Dieser
Gegenangriff scheiterte unter dem umfassenden Feuer der
feindlichen Infanterie und Artillerie.
Nunmehr wurden dem Generalleutnant Leuthold noch
alle Reserven der Gruppe und des Armeeoberkommandos zu