606 Dritter Teil: Die einzelnen Materien des Reichsrechts.
Zu diesem Gesetz vom 27. April 1894 wurden vom Bundesrat
am 27. April 1894, Zentralbl. S. 121, und am 30. Juni 1896,
Zentralbl. S. 174, Ausführungsbestimmungen erlassen.
Vergl. auch die Bundesratsbeschlüsse vom 2. Juli 1891, Zentralbl.
S. 208, betr. die Totalisator-Titels, und vom 26. März 1888, Zentralbl.
S. 155, betr. die Nummerlisten bei öffentlichen Ausspielungen.
An die Stelle der Bundesratsbeschlüsse vom 19. Januar 1882,
24. Januar 1884 und 4. Mai 1893 ist der Beschluß vom 23. März
1899, Zentralbl. S. 104, getreten.
Siehe auch betr. Lose und Spielausweise Bekanntmachung vom
9. Januar 1900, Zentralbl. S. 16.
IP) Bezüglich der Wechselstempelsteuer:
In Betreff des Wechselstempels ist zuerst das Gesetz vom 10. Oktober
1869, Bundesgesetzbl. S. 193, erlassen worden. Dieses Gesetz wurde
indessen abgeändert durch Gesetz vom 4. Juni 1879, S. 151.
Dasselbe gilt im ganzen deutschen Reich.
Die Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz von 1869 vom
12. Dezember 1869, Bundesgesetzbl. S. 691, sind durch die
Verordnung vom 23. Juni 1871, S. 267, 11. Juli 1873, S. 295,
13. Dezember 1874, S. 148, 12. November 1879, Zentralbl. S. 633,
16. Juli 1881, S. 245, 1. Februar 1892, Zentralbl. S. 26 und
9. März 1901, Zentralbl. S. 69 wesentlich geändert worden.
Vezüglich der Wechselstempelzeichen bestehen zur Zeit folgende
Vorschriften:
Gesetz vom 10. Juni 1869 822 S. 197, Ü betr. Anfertigung, Debit
Bekanntmachung v. 13. Juni 1869, S. 695, u. Erstattung der Wechsel-
Bekanntmachung v. 21. Sept. 1899, S. 553, stempelzeichen;
Bekanntmachung vom 13. Dezember 1869, S. 695, betr. Verkauf
durch die Postanstalten;
Bekanntmachung vom 13. Juni 1879 S. 153, vom 22. November
1881 S. 271, vom 10. Juli 1882 S. 122, vom 9. Juni 1884
S. 68 und vom 15. März 1886 S. 69, betr. die Ausgabe neuer
Stempelmarken 2c. zur Entrichtung der Wechselstempelsteuer;
die Vorschriften über die Verwendung von Stempelzeichen vom
16. Juli 1881 S. 245, und endlich
Bekanntmachung vom 14. Dezember 1899, Zentralbl. S. 424, betr.
die Entwertung von Wechselstempeln.
4) Bezüglich der Erbschaftsstener:
Gesetz vom 3. Juni 1906 S. 654 wonach der Erwerb von Todes-
wegen, sofern er 500 Mk. übersteigt, steuerpflichtig ist.
Von dem Rohertrage der nach Maßgabe der anliegenden Vor-
schriften wegen Besteuerung der Erbschaften veranlagten Steuer erhält
das Reich ½, den einzelnen Bundesstaaten verbleibt ½ ihrer Rohein-
nahmen (8 2 des Gesetzes vom 3. Juni 1906 S. 620).