Full text: Volksvergiftung 1914-1918.

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Gegner als der Bankerott und die Kapitulation der deutschen Ksiegs- 
politik angesehen wurde, zumal das erste Opfer dieser Aktion der 
Reichskanzler Bethmann Hollweg war, der am 14. Juli 1917 de- 
missionierte, 
Wie das feindliche Ausland den Vorsitoß Erzbergers beurteilte und 
welche Hoffnungen es daran knüpfen zu können glaubte, geht aus dem 
„Echo de Paris“ vom 11. Juli 1917 hervor, das triumphierend schrieb: 
„Sei es wie ihm sei, — die schöne Rede des vortrefflichen 
Herrn Erzberger ist ein erfreuliches Anzeichen 
Der durch diese Friedensresolution erfolgte Zusammen- 
schluß der roten Internationale der Sozialdemokratie 
und der schwarzen Internationale des Ultramontanismus 
war das geichen des Verhängnisses, unter dem sich nun- 
mehr in immer schnellerem Tempo der innere und äußere 
Zusammenbruch Deutschlands vollzog. 
Es ist später von den Führern dieser sozialistisch-ultramontanen 
Internationale besonders Ludendorff der Vorwurf gemacht worden, 
daß er durch seine militaristische Politik Deutschlands Zusammenbruch 
verschuldet habe. Man mag zu Ludendorff siehen wie man will, 
und ich persönlich sehe in ihm nicht den großen politischen Führer, 
den andere in ihm erblicken, aber deshalb muß man doch einmal mit 
aller Deutlichkeit hier feststellen, daß die Führer jener Parteien der 
Friedensresolution vom 19. Juli 1917 über ein Jahr lang zeit 
gehabt haben, Deutschland durch eine schöpferische Politik zu retten, 
daß es ihnen aber bis zum JZusammenbruch des 9. Novembers nicht 
möglich war, auch nur einen einzigen überragenden Führer, eine 
ein zige schöpferische Idee, eine ein zige entscheidende Tat hervor- 
zubringen! Vom 19. Juli 1917 bis zum 9. November 1918 hat die 
Linksmehrheit um Erzberger und Scheidemann sich in übelstem 
politischen Dilettantentum eines in sich unproduktiven und unschöpfe- 
rischen parlamentarischen Systems gefallen, das am 9. November 
genau so bankerott gemacht hat wie die Politik des alten Systems. 
Am 27. Juli 1917 unternahm Erzberger wieder eine seiner be- 
rühmten Reisen, auf der er dem Chefredakteur Baumberger von den 
„Neuen Züricher Nachrichten“ ein Interview gab!#, in dem er sich 
1 „Post“, 29. Juli 1917.
	        
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