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Der HFaupefeind sieht im eigenen Land!
Waos seit 10 Moneten, sen dem Angrift — a
Serdien, täglich zu erwarten war, ist einge#treiten: der Krieg
ERIIIIII
Die Voltamassen der kriegführenden Länder haben be-
Gonmen, sich aus den amtlichen Lügenneyen zu befreien. Die
Eimicht in die Urfsochen und Zwecke des Weltkriegs, in die
unmittelbare Verantwortlichleit für Kinen Ausbruch hat sich
auch im deutichen Volk verbreitet. Der Irrwohn helli-
ger Kriegsziele ist mehr und mehr gewichen, die
Kriegsbegeisterung geschwunden, der Wille zum schleunigen
Frieden mãchtig emporgewachsen, allenthalben — auch in
der Armee!
Eins schwere Sorge für die deutschen und österreichischen
Imperialisten, die sich vergeblich nach Rettung umsahen. Sie
scheint ihnen jett gekommen. AMaliens Eingreifen in den
Krieg soll ihnen die willkommene Gelegenheit bieten, ne#nen
Tanmel des Ballerhafses zu entsachen, den Friedens-
willen zu ersticken, die Spur ihrer eigenen Schuld
zu verwischen. Sie spekulieren auf die Vergeßlichkeit des
deutschen Volkes, auf seine nur allzu oft erprobte Langmautt.
Würde der saubere Plan glücken, das Ergebnis zehn-
monatiger blutiger Erfahrung wäre zu nichte, das inter-
nationale Proletoriat stünde wiederum ent-
wassnet do, völlio ausgeschaltet als selbständiger poli-
tischer Faltor.
Der Plan muß zuschanden werden — sofern der dem
internationalen Sozialismus treu gebliebene Teil des deut-
schen Proletariats seiner geschichtlichen Sendung im dieser
ungeheuren Zeit eingedenk und würdig dleilbt.
Die Feinde den Volles rechnen mit der Vergeßlichkeit
der Massen — wir setzen dieser Spekulation entgegen die
Lofung:
Ules lernen, nichts vergessenl
Nichts vergefsen!
Wir haben erlebt, daß deim Kriegs#ausbruch die Massen
von den herrf Klassen mit lockenden Melodlen
für den kapitalistischen Kriegszweck eingesangen wurden.
Wix haben erlebt, wie die schillernden Selfenblasen
der Demagegie zerplatzten, die Narrenaträume des
August verflogen, wie statt des Glücks Elend und
Jammer über das Volk kamen; wie die Tränen der
Kriegswitwen und Krttegswatsen zu Sermen
anschwollen; wie die Erhaltung der Dreiklassen-
lchmach, die verstockte Helligsprechung der Viereinigkeit:
Drrschaft—Militarismu#s#—Pollzei=
willkür zur bieteren —2 wurde
Durch die Erfahrung sind wir gewarnt — alles lernen,
nichts vergessen!
Widerwärtig sind die Tiraden, mit denen der italienische
Imperialismus seine NKaubpolitik verbrämt; ist
lene rõmische Tragikomõdie, in der auch die landlãufig ge-
wordene Grimasse des Burgsriedens nicht fehlt. Noch wider-
wärtiger ist sedoch, daß wir in alledem nur wie in einem
Spiegel die deutschen und österreichischen Methoden vom
Juli und August 1914 wiedererkennen.
Faksimile 3.
Brandmarkung verdienen die ttallent Kriegs
Aber sie find nichts als die Ubbilder dev deut-
schen und österrelchtsschen Kriegsheyer, lener
Haupeschuldigen am Kriegsausbruch. Gleiche Brder,
eleiche Kapp#s!
Wemnn hat das deutsche Bost die nee Heimsuchung zu
denken) Von wem hat es Rechenschaft zu fordern für
die neuen Opser-Hekatomben, die sich türmen werden?
Es bleibt dabel: das österreichische Ultimatum em Ser-
dien vom 23. Juli 1914 war die Brandfackel, die die
Welt entzlindete, wenn auch der Brand erst spät auf Itallen
üÜbergrift.
Es bleibt dabet: dieses Ultimatum war dan Signal
für die Keuverteilung der Welt und rief mu
Kotwendigkelt alle kopitalistischen Raubstaaten auf den Plan
Es bleibe dabel, dieses Ultimatum vollte die Frage der
Vorherrschaft auf dem Balkon, in Kleinasien und im ganzen
Mittelmeer und damit auch alle Gegensätze zwischen Oester-
relch-Deutschland und Itallen mit einem Schlage aul.
Wenn sich die deutschen und äksterreichischen Imperia-
listen setzt hinder dem Busch der italienischen Roubpokitik,
binter der Kulilse der itolienischen Treulosigkeit zu verstecken
suchen; wenn sie die Toga der moralischen Entrüstung, der
gekränkten Unschuld umwerfen, während sie doch un Rom
nur eben Ihresgleichen gefunden haben, so ver-
dienen sie die Lauge des grausamsten Hohns.
Richt vergessen gilt's, wie mit dem denutschen Bolle ge-
rabe in der italienischen Frage gespiell worden itl. gespielt
von den sehr ehrenwerten deutschen Patrioten.
Seit je war der Dreibundvertrag mit I#alien eine Far#
— euch hat man darüber getäuscht!
Stets galt Rallen dem Kundigen für den Kriegssall
als sicherer Gegner Oesterreichs und Deutschlands — euch dat
mon es als einen sicheren Bundesgenossen vorgegaukelt.
Im Oreibundvertrog, bel dessen Abschluß und Erneue-
numg niemand euch befrogte, lag ein gut Teil von Deutsch-
lands weltpolitischem Schicksal beschlossen bis zum
beutigen Toge ist euch von dlesem Vertrage
nicht ein Buchstabe mitgeteilt.
Das österreichische Ultimatum an Serbien, mit dem eine
lieine Klique die Menschheit überrumpelte, war der Bruch
des Bündnisvertrags zwischen Oesterrelch und Malien
euch hat man davon nichts gesagt.
Dieses Ultimatum ist gegen den ausdrücklichen Wider-
spruch IJ#aliens ergangen — euch hat man das verschwiegen.
Am 4. Mat dieses Jahres schon war von Itallen das
Bündnis mit Oesterreich ausgel öst — bis zum 18. Mal
h#et man diese eutscheidende Tatsache dem deutschen und ößter-
reichischen Bolk vorenthalten, ja, der Wahrhelt zum Tro#
geradewegs amtlich abgelengnet — ein Gegenstilck zu jener
geflissentlichen Düpierung des deutschen Volken und des
deutschen Reichstags Über das deutsche Ultimatum an Bel-
gien vom 2. August 1914.
(Siehe S. 25.)