Full text: Volksvergiftung 1914-1918.

Friede ist aber nur möglich unter jeedes Gedankens 
an eine Vergewaliigung der nechte und Fretbelten der Bölker. 
Weder die Beseynag von ganzen Ländern noch von nen 
— darij z ihrrr goen —–* N 
ne Unnexlon. weder eine offene noch e it au 
#eine zwangeweise wirtschaftliche Angliederung. die durch polltische 
Entrrechtung nur noch unverträglicher gemacht wird. Das Gelbst. 
bestimmnagerecht der Bölker muß unerschütterllcher Grundiad in 
der Ordnung der nattonalen Verdältnisse fem. 
Proletarierl! 
Seit Ausbruch des Krirgs habt ihr cure Totkraft, enern 
Mut, enre Ausdauer in den Dienst der herrschenden Klassen 
gesteli Rus gilt e-, fur die elgene Soche. für dlie heiligen 
des Sozialismus, fur die Erlösung der unterdrückun Völker. 
wie der geknechteten Klassen einzuzreten durch den unversöhallchen, 
prolet#arischen Klossenkampf. 
Ausgade und Pflicht der Sozialisten der kriegführenden 
Le##der iust es. diesen Kampf mit voller Wuchl aufzunehmen, 
Ausgade und Pflccht der Sozialisten der neutranen Staaten, ihre 
Brüder in diesem Ringen gegen die dlurige Gardarci m allen 
wirksamen Mittelu zu unterstützen. 
Nie mals in der Weltgeschichte gob es eine dringendere, eine 
  
botere. eine entabenerr Ausgate, derrn Ersüllung nuser gemeln- 
sames Werk sein soll. Kein Opfer zu groß. keine Lat zu schwer, 
um dies Zicl: den Frieden unter den Völkern zu errichen. 
Arbeiter und Arbeilerinnen! Mütter und Bäter! Wuwen 
and Waisen! Berwandete und Berkrüppee! Euch aben, die 
  
lihr vom Kriege und durch den Krieg leidet, ruzen wir gu#2# über 
  
die Grenzen, über die damwfenden Schlachtielder, über die ger- 
üörten Städte und Dörser dimweg: 
  
Proletarier aller Häuder vereluigt Euch! 
ZBimmerwald (Schweiz). un September 1915. 
In Namen der loternaotionolen soztalistischen 
Konuserenz 
Far die deutsche Delegation: 6 
Georg Ledebous Adolf Hoffmana 
Für die kranzösische Delegaton: 
ABourder#U. Merin 
Fü# die stolienische Delegatzon- 
G. E. Modigllant Coastaatine Loazoru 
Fär die rusfische Delegatlon: 
K. Leatn Panl Arettod. M. Bobroft. 
Für di polalsche Delegatlon- 
St. Lopiastt u. Worskt. Cz DHaneri. 
Fü# die interdallanische sozlallstische Föderation: 
Im Naomen der rumäntschen Delegation: C. Rocoveltt. 
Im Nanuchu Der bulgarischeo Delegatlon: Wasss! Selerd#. 
Zür die schwerische und vorwegische Deiegation: 
8. Höglund. Ture Nermon. 
Za# dir holländische Delegation: H9#. Roload Holst. 
Fa## die schweizerische Delegation: 
Robert Grimm. Chorles Naine. 
Die Unobhängige Arbelierpartei Euglands dat sich mit dem 
Zweck der Konserenz elnverftanden erklärt und ofsizlelle Delrgterie 
m ihr## Berhandlungen belimmt. Die Reglerung des srien“. 
„demokratischen“ Englauds #ecwetzerte aber den Drlegiertep ihre 
HPsie, so doß die Reise nach dem Kouserengort nicht erfolgen 
toun##. Aus oiesem Grunde lounte das Manifes, dessen Richt- 
#mlen die Unabhä#gige Partes beistimmt, von Bertretern der 
eunlischen Urbeiterpariei noch nicht untexeichnet werden 
Ahus##wó#a###. 
  
37 
— 
4 
  
-dieses Krieg 
„Millonen von Manschenleben verursacht, zahllose Versilmmette 
Bon ben frauid sifche und deutschen Deleglerte? 
wurde außerdem solgende gemelschoftlis- Erkllärnseg 
etalktmig# der Konferen unterbreitet: 
Rach einem Johre den Krieges hat sich sein 
anzweidentig impertollstischer Charakter mehr und mehr 
offenbart. Das beweist, daß setne Urfochen in der tmpertallschen 
und Kolentalpolktik oller Regternngen liegen, welche die Ber- 
entwortung für die Eukkestelung dieses furchtbaren Blntvergießens 
Durch den Burgfrieden, den die Nutznieher des Kapitolts- 
mus in allen Ländern erklärten, wurden die Bollsmassen für 
diesen Krieg gewonneck, dem der Anuschein eines Rassenkampfes, 
eine Krieges for Recht und Freiheit verliehen- wurde. Umer 
dem Druck der so hervorgerufenen Gefühle wurde in jedem Lande 
eln sehr großer Teil der Arbeiter von dem Nationalismus fort- 
gertssen. Seitdem hat dir den Mochthabern unterstellte Presse 
nicht aufgehört, den augeblichen Befretungscharakter dieses Krieges 
w mmterstreichen. 
. te bezeichnen die Chauvinisten jeder Nation als Zlsel 
des Krieges: die Eroderung von ganzen Länders 
oder Landestellen. Die Berwirklichung dieser Absichten 
würde den Keim künstiger Kriege in sich bergen. 
Im Gegensatz zu diesen Plänen haben sich in allen Nationen 
entschlossene Minderheiten gebildet, die sich bemühen. 
die Pflichten zu erfüllen, die durch die Anternationalen Kongresse 
von Stutigert, Kopenhagen und Basel den Sozialisten aller 
Länder auferlegt find. 
Es itt ihre Ausgabe, heute mehr denn je sich diesen An- 
n#egtonsbestrebungen zu wldersetzen und die Beendigu#g 
zu beschleuotgen, de schon den Verlun von 
geschassen nod drückende Not unter den Arbeltern aller Länder 
hervorzerusen ha#. Deshalb erflären wir deutsche u#d 
fronzösische Soziollsten uad Gewerkschafier: 
Dieser Krieg ist nicht unser Krieg! 
EIITIIIEIILIIIEIIIT 
Ker'beloischen Neutratiköt, die seierlich durch internatlo- 
nalt. Berträge krichshrender Staaten verbärgt #st. Wir sordern 
und werden cicht aufhören zu sordern, daß Belgten in seiner 
ganzen Integrilät und Unabhängigkeit wieder hergestellt wird. 
Wir erklären, daß wir dos Ende des Krieges durch einen 
nahen Frieden wollen, der kein Volk und keine Natlon dergewaltigt, 
daß wir alemals Eroberüngspläuen unserer Reglerungen zustim- 
men, die unvermeidlich den Keim neuer Kriege in sich tragen. 
müßhten; daß wir, jeder in seinem Lande, für einen Frieden 
arbenen, der den zwischen den Bölkern gesäten Haß zerstreut und 
thnen den Zusammenuschluß zu gemeinsamer Arbelt wieder ermöglicht. 
Ein solcher Frieden ist unseres Erachtens nur zu erreichen 
bei völllgem Verzicht aouf Vergewaltigung der Bölker. 
Die Besetzung von ganzen Ländern oder Landesteilen darf nicht 
zu derrn gewaltsamen Einverleibung führen Keine Annexion, 
weder eine offene, noch eine maskierte, auch keine wirtschafuiche 
Angllederung, die durch politische Eatrechtung nur noch unerfräg- 
licher gemacht wird. Das Selbstbestimmungsrecht der Bölker ist 
unverbrüchlich zu achten. 
Wir nehmen die onsdrückliche Berpflichtung 
auf uns. unablässtg is diesem Siane, jeder 1# 
selnem Lande, zu wirken, damit die Friedenus- 
beweguag stork genug wird, nuseren Reglernagen 
die Beesdigung dleser Schlächterel aufzuzwlagen. 
Indem wir uns vom Burgfrieden klosagen. indem 
wir dem Klossenkaompf treu blelden, der die Geundlage zur 
Errichung der sozialistischen Imernationale bildet, stehen wir 
deutsche und frangöfische Soziollsten und Gewerkschafier umer 
unserm Bolksgenossen fest im Kompfe gegen dieses furchtbare 
Berhängals und für die Beendigung des Bölkermordens, das 
die Menschheit entehrt. 
Far die deutschen Teilmhmer: 
Adolf Hofsuans. Georg Ledebour. 
Für die französischen Tellnehmer: 
A. Merrheim A. Bourderon- 
Faksimile Ca.
	        
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