Full text: Volksvergiftung 1914-1918.

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Preis der Nummer 10 Pfeunig 
Proletarierjugend 
Korrespondenz für die Hamburg. Altonaer Arbeiteringend 
2. Jahrgang Hamburg, Mai 1917 Nummer 5 
Was uns trennt. 
Die Krisis in der Jugendbewegung uaoch nicht beendek. Die Konflikte, die 
zur Spalkung mit der alten Jugendzentrale geführt haben, haben neuen Konflikten 
innerhalb der oppositionellen Jugemdbewegung Platz gemacht. Die alten Konflikte 
drehten sich in der Hauptsache um die Frage der Bureaukratisierung und um die 
Tatsache, daß die „Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschkands“ und ihr 
Organ, die „Arbeiterjugend“, die jungen Proletarier für ihre Politik des Burg- 
friedens und der Londesperteththung gewinnen wollten. Die opposttionellen Jugend- 
lichen haben diesem Bemühen ihr entscheidendes Rein entgegengesetzt. Die neuen 
Konflikte sind elne Jortsetzung dieser Auseinandersetzungen. Die Jugendlichen 
waren nnn genötigt, die Jrags vb die Jugendbewegung politisch sein solle oder 
nicht, näher zu prüfen. Was bedeutet es polikisch sein? Nichts anderes, als eine 
Macht darstellen, die auf die Aenderung der staatlichen Verhältnisse hindrängt. Da 
hodem nun= gewisse, Schichten der Zugendlichen bestritten, daß die proletarische 
ugend berufen und ähig ist, eine solche Macht zu bilden und Einfluß auf den 
Staat zu gewinnen. Sle sogen- wir wollen uns politisch meutral verhalten, wollen 
uns über alle Fragen, die uns ongeseen. Klarheit zu verschaffen suchen, wollen 
weiter unsere Geselligkeit pflegen. Aber dle staallichen Einrichtungen ändern hel- 
sen, den Kampf gegen den gesomten Staat gusfnehwen das bönnen wir alcht, 
das ist Sache uUnserer erwachsenen Arbeitsbrüder Und sweil wir nicht aktio 
in die staatlichen Verhältnisse eingrelsen könnem brauchen wir uns auch nicht mit 
den Parteistreitigkeiten. zul befolkrn, die slch schkleßlich ja um die Frage drehen, 
wie die Arbeiterklasse am besten ihre. Bocht zum Kampfe gegen den Staat und 
die ganz# burgerliche Gesellschaft mit- ihrer Lohnarbeit, ihrer Profitmacherei, ihrem 
egsnsaß zwischen Bürgerkum und Proletariat, stärken kann. Die Jugendlichen 
aben ohnehin bein Verständnss für diesen Parteizwist, ja, indem man ihn in die 
ugenddewegung hineinträgt, zerstört. man die schöne Larmont= unter den Jugend- 
lichen und zerreißt die Jugendbewegung in feindliche Lager. Ja, noch mehr: Diese 
Jugendgenossen erklären, die Jugendlichen sind auch nicht berufen und fähige an 
den Kämpfen der Ekwachsenen keilzunehmen. Andere Jugendgenossen wieder er- 
klären: wir sind wohl dafür, daß auch die Jugendlichen an den großen Kämpfen 
der Arbeiterklasse teilnehmen, aber augenblichlich sind sie. nochncht reif dafür. 
Demgegenüber sagen die entschledenen Vertreter der oppositionellen Jugend: 
auch die Jugendlichen müssen sich mit den verschiedenen Richtungen in der Arbeier- 
bewegung. auseinandersetzen; auch :sie müssen sich sutscheiden, welcher dieser Rich- 
tungen, die über hurz oder lang zur Gründung eigener Parteien führen werden, 
sie sich anschließen wollen, und vor allem müßen K#e in jedem Augenblick bereit 
sein, an den Kämpfen der Acbeiterschaft teitzunehmen. 
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Faksimile 15. 
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