Full text: Über Ursprung und Fortbildung des bayrischen Landes-, Haus- und Reichs-Wappens

20 Meber Urfprung und Fortbildung 
wig und Heinrich i. 5. 1254 Bayern unter fi theilen fonnten, 
Eie Fonnten es theilen, weil fie fon beinahe den bisherigen gan: 
zen berzoglichen Unitsfprengel bis auf die reih8sunmittelbaren Be: 
figungen nur ned; weniger Dynaften » Samilien und eremter geift: 
lien Stifte ald Hausgut oder Patrimonialgut aus Privastiteln 
befaßen, und fie theilten auch eben nur, waß fie alfo befaßen, der: 
geftalt, daß Herzog Ludwig die obern Lande mit der Niheinpfalz, 
Heinridy aber die großern untern Lande Bayerns erhielt. Gie 
behielten aber beide die blauen und weißen Nauten, und bebielten 
fie fortan nicht nur als Landeswappen, fondern auch ale Ger 
Ihlehte:, Haus: und Stammmappen für ale Folgezeit bei. Nur 
fügten beide aud) den auffteigenden Löwen der Pfalz bei, allein 
mit dem Unterfhhied, daß die Nauten immer für das charalteri. 
flifhe Zeichen des Herzogthbums Bayern galten. Für andere neue 
Landederwerbungen wurden aber auf lange Zeit bin in Bayern 
feine neuen Schilde oder Zeichen in die Wappen eingefügt, aus: 
genommen von den niederbayerifhen Herzogen feit dem Sabre 
41271 das Pantertbier der ortenburgifhen Grafen von der KRärn: 
tber:Linie, welhe mit dem Haufe Witteldbadh in Verwandtfchaft 
gelommen und von melden die niederbagerifchen Herzoge einen 
anjehnlihen Ländererwerb machten. 
Die Ortenburger waren in Bayern im Hetadhgau und am 
Fan fohon in den Karolingerzeiten begütert. Sriedrid von Ortenburg 
aber zog nad) Kärntben, wo er durd beö Erybifhofs Hartwidh 
von Salzburg Einfluß zu großem Anfeben’ Fam, des Herzogs Con: 
rad Tochter Michardis ebelichte, und hiermit Lavant erwarb. Cr 
binterließ zwei Eohne, die Grafen Eiegfried und Engelbert. Er: 
fierer beichloß mahrfcheinlich auf den väterlichen Befigungen am 
Sinn jein Leben obne Nachlommenfhaft. Der leutere aber er: 
zeugte in Kärnthen mit Jrnentraud, einer Tochter de6 Grafen 
Seifried von Berned aus dem Haufe der Grafen und nachmalt: 
gen Hergoge von Eteyer, einen gleihnamigen Sohn Engelbredht 
oder Engelbert I., ber die marfgräflihe Würde von Sftrien über: 
Fam. Don feinen fünf Söhnen gelangte zuerft Heinrich zum ger: 
zogtbum Kärnthen dur Vermählung mit ded dortigen Herzogs 
Heinrih Tochter oder Schwefter Hedwig. Es gefcbch diefes nach 
dem ohne Nachlaß männlicher Erben am 25. März 1127 erfolgten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.