Die Franken in Gallien: Frankreich. 19
Christin und pries ihm vielmal die Macht des Christengottes an. Das
Glück der Schlacht wandte sich wirklich zu Gunsten des Frankenkönigs,
der Herzog der Alemannen fiel und das überwundene Heer schrie:
„Schone, König, wir sind dein Volk!“ Der größere Theil Alemanniens
kam unter die Herrschaft des Frankenkönigs, der südliche Theil jedoch
begab sich unter den Schutz des ostgothischen Königs Theodorich, wurde
aber von Witiges an die Franken abgetreten (s. S. 7).
Chlodewig katbolltscher Chrifßt
Seinem Gelübde getreu ließ sich Chlodewig am Christfeste zu Rheims
von dem heil. Remigius taufen; 3000 Krieger empfingen mit ihm die
Taufe und diesem Beispiele folgten in kurzer Zeit alle heidnischen Fran-
ken; sie wurden katholische Christen und dadurch die natürlichen Beschützer
des Papstes gegen arianische und heidnische Völker. Freilich war mit
dieser Bekehrung vorerst nur eine christliche Grundlage gewonnen; denn
noch lange Zeit zeigt uns die Geschichte der Franken ein fast unerhörtes
Schauspiel von Treulosigkeit, Grausamkeit, Wollust und Habgier; die
Franken und fast alle germanischen Stämme ohne Ausnahme zeigen über-
haupt während und unmittelbar nach der Völkerwanderung von den
durch Tacitus geschilderten germanisch-nationalen Tugenden sehr wenige
Spuren; nur ihre wilde Tapferkeit ist dieselbe geblieben.
Kriege gegen die Burgunder um 500. Westgothen 507.
Die Bewohner von Armorika begaben sich freiwillig unter Chlode-
wigs Schutz; gegen Gundobald aber, den König von Burgund, benutzte
er die Verrätherei von dessen Bruder Godegisil, der sich mit Hilfe der
Franken gänzlich unabhängig machen wollte. Bei Dison siegte Chlode--
wig über Gundobald, schloß denselben hierauf in Avignon ein und
nöthigte ihn zur Abtretung eines Theils des Reiches an Godegisil, sowie
zu einem jährlichen Tribute in die Schatzkammer des Frankenkönigs. Nach
Chlodewigs Abzug überfiel aber Gundobald seinen Bruder zu Vienne,
erschlug denselben und blicb bis zu seinem Tode (516.) König der Bur-
gunder, da Chlodewig durch andere Kriege von einem erneuerten An-
griffe abgehalten wurde.
Denn er fing auch mit dem Westgothenkönig Alarich II. Krieg an,
obwohl der Ostgothenkönig Thcodorich zu vermitteln suchte. Bei Vouglé
unweit Poitiers siegte Chlodewig und tödtete mit eigener Hand seinen
königlichen Gegner, welcher ihn zum Zweikampf aufgesucht hatte; nur das
bewaffnete Einschreiten Theodorichs vermochte Chlodewig, daß er sich mit
dem Gebiete zwischen Loire und Garonne begnügte (407).
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