Central-Klatt
für das
Deutsche Reich.
Herausgegeben
Reichskanzler-Amt.
I. Jahrgaug. Berlin, Freitag, den 7. Februar 1873. „ 5.
1. Allgemeine Verwaltungs-Sachen.
Mittheilungen
über den Stand der Rinderpest.
III.
1. Oesterreich-Ungarn.
Gegen Ende des Monats Januar d. J. herrschte die Ninderpest in Oesterreich-Ungarn noch in sämmt-
lichen, in Nr. 3 dieses Blattes bezeichneten Ländern. In einzelnen Bezirken derselben war sie erloschen; so
in Mähren im Bezirke Olmütz. in Böhmen im Bezirke Brüx und in Nieder-Oesterreich in dem Bezirke Sechs-
hausen und im dritten Wiener Stadtbezirke. Neu ausgetreten war sie dagegen in Nieder-Oesterreich
in den Wiener Stadtbezirken: II., V., VI. und VIII.
Die Königlich sächsische Negierung hat die militärische Absperrung der Grenze gegen Böhmen unterm
25. Januar aufgehoben, nachdem in der Nähe der Grenze seit länger als drei Wochen ein Seuchefall nicht
vorgekommen war.
Im Uebrigen bestehen sowohl für die sächsischböhmische Grenze, wie für die gesammte Grenze Deutsch-
lands gegen Oesterreich-Ungarn Einfuhr-Beschränkungen auf Grund der §#. 1—3, bezw. der §. 6 und folgende
der Instruktion vom 26. Mai 1869 (Bundes-Ges.= Bl. Seite 150).
2. Rußland.
Der Stand der Seuche und die Schutzmaßregeln an der deutschen Grenze sind im Wesentlichen un-
verändert geblieben.
2. Münz--Wesen.
Bis zum 18. Januar d. J. waren in den Münzstätten des Deutschen Reichs in Zwanzigmarkstücken 339,115,780
Mark und in Zehnmarkstücken 102,157,630 Mark ausgeprägt worden. In der Woche vom 19. bis 25. Januar sind
erner geprägt in Zwanzigmarkstücken: in Berlin 747,740 Mark; ferner in Zehnmarkstücken: in Verlin 2,305,220
berae in Hannover 963.250 Mark, in Frankfurt a./M. 1,786,900 Mark, in München 578,920 Mark, in
Dresden 296,720 Mark, in Karlsruhe 226,140 Mark und in Darmstadt 275,300 Mark.
Die Gesammt-Ausprägung stellt sich daher bis 25. Jannar d. J. auf 448,453,600 Mark, wovon
339,863,520 Mark in Zwanzigmarkstücken und 108.590,080 Mark in Zehnmarkstücken bestehen.