Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Sechzehnter Jahrgang. 1888. (16)

Kontrole der Rich- 
tigkeit des Appa- 
rates. 
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an der Skala, als durch denjenigen Punkt bezeichnet, welcher zunächst dem Nullpunkt des Nonius 
steht, die Zehntel mittelst des letztern ab. Wiederum führt man 5 bis 6 Beobachtungen in Zwischen- 
räumen von 10 bis 40 Sekunden aus und nimmt als Endresultat der Polarisation den mittleren 
Durchschnittswerth an. Stand der Nullpunkt nicht genau ein, so muß man die Abweichung desselben 
hinzurechnen, wenn derselbe nach links, dagegen abziehen, wenn er nach der rechten Seite ver- 
schoben war. 
Hat man mehrere Analysen neben einander auszuführen, so ist es nicht nöthig, vor jeder 
einzelnen den Nullpunkt zu kontroliren, sondern es genügt, wenn dies nach Verlauf je einer 
Stunde geschieht. « 
Von Zeit zu Zeit, besonders aber, wenn der Polarisationsapparat starken Erschütterungen 
ausgesetzt gewesen ist, ist es nothwendig, sich von der Richtigkeit desselben zu überzeugen; dieses 
geschieht, wie eingangs erwähnt, durch Einstellung des Nullpunkts, Kontrole der Skala durch 
eine Quarzplatte oder durch Prüfung des Hundertpunkts, indem 26,0468 g chemisch reiner 
Zucker, der zu diesem Zwecke vorräthig gehalten wird, in der beschriebenen Weise gelöst und 
untersucht wird. Wenn der Nullpunkt richtig stand, muß die Zuckerlösung genau 100 Grad 
polarisiren. 
a) Bei den Farbenapparaten wird demgemäß die Ablenkung der Quarzplatte beziehungsweise 
der Zuckerlösung zur Kontrole der Skala in derselben Weise, wie oben für die zu untersuchende 
Zuckerlösung beschrieben, bestimmt. 
b) Bei Halbschattenapparaten geschieht die Kontrole der Skala gleichfalls in derselben 
Weise, mit Quarzplatten oder chemisch reinem Zucker, doch muß hier zuweilen in den Apparat zuvor 
ein anderes Fernrohr gesteckt werden. Der Grund hierzu liegt darin, daß reine, farblose Zucker 
Lösungen geben, welche im Halbschattenapparat bei der Untersuchung insofern Schwierigkeiten bereiten, 
als sich völlige Gleichheit beider Gesichtshälften überhaupt durch Verstellen der Schraube nicht mehr 
erzielen läßt. Dieselbe Erscheinung tritt ein bei Verwendung von hochpolarisirenden Ouarzplatten. 
Es gelingt aber bei einiger Uebung trotzdem, denjenigen Punkt zu finden, welcher der richtigen 
Einstellung entspricht. Wenn dies nicht möglich ist, setzt man in den Apparat statt des gewöhnlichen 
Fernrohrs ein solches mit einer dünnen Platte von rothem, chromsaurem Kali ein. Dieselbe beseitigt 
die Farbenungleichheit, und gelingt alsdann die Einstellung des richtigen Punktes auch solchen, die 
im Gebrauch des Apparates weniger geübt sind. 
 
	        
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