Mazedonische Front. Oestlich der Cerna gegen Stravina vorgehende seind-
liche Kompagnien wurden zurückgeworfen.
Der Eeste Generalquartiermeister.
Tudendoeff. (W. T. B.)
Wien, 13. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oestlicher Kriegsschauplatz. Mihalea, westlich Badeni, wurde durch osmanische
Truppen gesiürmt. 400 Mann und einige Maschinengewehre blieben in der Hand
des Angreifers. Gleichzeitig nahmen die Zulgaren ein noch von den Zussen
besetztes Klosker nördlich des Zuzaul-Flusses nächst dessen Mündung. Beiderseits des
Oitoz-Tales wiesen österreichischungarische und deutsche Kräfte starke russische Angriffe,
zum Teil im Handgemenge, restlos ab. Näördlich des Slanio-Tales wurde durch An-
griff deutscher Abteilungen Gelände gewonnen. 4 Offziere und 170 Mann wurden
gefangen, 7 Maschinengewehre und 7 Minenwerfer erbeutet.
Ikasienischer und füböstlicher Kriegsschauplatz. Tage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T B.)
Keine besonderen Ereignisse.
Berlin, 13. Januar, abends. (Amtlich.) An West= und Oftfront keine
besonderen Ereignisse. (W. T. B.)
Ein Handschreiben des Kaisers an den Reichskanzler. (Zur Vor-
geschichte des Friedensangebofks der Mittelmächte.)
Berlin, 14. Januar. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: Zur Vor-
geschichte des Friedensangebots der Mittelmächte, das die Feinde als ein unaufeichtiges
Kriegsmansver hingestellt haben, ist das nachstehende kaiserliche Handschreiben an
den Reichskanzler ein Zeitrag von besonderer Bedeutung:
Neues Halais, 31. Oktober 1916.
Mein lieber Zeithmann!
Unser Gespräch habe ich noch nachher gründlich überdacht. Es ist klar:
die in Kriegspsychofe befangenen, von Lug und Trug im Wahn des Kampfes
und im Haß gehaltenen Völker unferer Feinde haben keine Männer, die
imstande wären, die den moralischen M#uk besäßen, das befreiende Wort zu
sprechen. Den Vorschlag zum Frieden zu machen, ist eine sittliche Tat, die
notwendig ist, um die Welt — auch die Neutralen — von dem auf allen
lastenden Druck zu befreien. Zu einer solchen Taf gehört ein Herrscher,
der ein Gewissen hat und sich Gott verantwortlich sühlt, und ein Herz für
seine und die feindlichen Menschen. Der, unbekümmert um die eventl.
absichtlichen Mißdentungen seines Schrittes, den Willen hat, die Welt von
ihren Leiden zu befreien. Ich habe den Muk dazu, ich will es auf Gott
wagen. Legen Gie mir bald die Noten vor und machen Sie alles bereif.
gez. Wilshelm I. R.