146 Volkstümliches aus dem Nachlasse von Rudolf Hildebrand.
S. 202 zu schlohweiß: schlößweis als Adv.
Ebd. zu Schlicks: mir nicht bekannt.
Ebd. es hat diese Woche den Schlender, geht nicht
leicht oder glatt, sd. mit Hindernissen. Chemnitz.
S. 204 zu schnepprig, schnäpperig: ein Schnäpper-
maul. Leipzig.
S. 208: zu schusseln: s. in Grimms Wörterb. die
Sammlung unter käscheln (schles.).
S. 209 zu Schwansfedern bekommen (— etwas
merken): bekommen eingeklammert, dafür kriegen.
Entstellt: ich habe Schwanzfedern gekricht (die Staudin
in Stötteritz). — Mir wachsen Schwansfedern, ich ahne,
schwane, weiß ich aus der Kindheit, also Albrecht nicht be-
kannt! Bei Leipzig auch: ich habe schon lange Schwans-
federn, merke es schon lange (Leutsch). — Ich frage 1888
nach (Schwansfedern kriegen' herum, diese Bezeichnung ist
nicht in Osterreich, Böhmen, Bayern, Franken (s. Schmeller),
Schlesien (wenigst. nicht bei Weinhold) Hessen, Schwaben
(auch mir schwant“ da nicht), nicht in Dresden, Chemnitz,
Greiz, Marienberg (d. h. nicht im Erzgeb.), Kahla; nicht in
Meklenburg (Zarncke). Aber in Bernburg: mir wachsen
die Schwansfedern, der Art. trefflich, den Leipzig nicht
hat. Er weist deutlich auf die Federn der Schwanjungfrau,
die sich plötzlich Schwan werden fühlt (vgl. den Werwolf,
Währwolf). In Zeitz: er hat Schwansfäddern, er merkt
etwas, auch befürchtet es. Auch: der redt im Schwane
oder Schwöde = im Traume. Eine alte Frau sagte zu
[. ..!: ä is in Schwode, der Alp hat'n gedrückt. Auch:
Der hat vun Schwene gefressen (1): hat es geahnt, also
deutlich noch der Vogel selbst gedacht. — In Weimar all-
gemein: mir wachsen und ich kriege Schwansfedern, auch
Gotha.
Zu schwänzeln: zu Schwanz, Schleppe.
Zu S. 210 schwischen (für zwischen): Unser alter
Mathematiker H. auf der Thomasschule sagte schwischen.