Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

Spiele. 61 
Der Fürst zeigt auf eins der Kinder und singt: 
Spann, Jäger, dein Gefieder, 
auf ein anderes Kind deutend: 
Schieß mir das Täubchen nieder. 
Der Vogel fällt tot nieder, und der Fürst wendet sich zum Kreis: 
Ihr andern aber alle, 
Stoßt in das Horn, daß schalle. 
Da die Kinder aber kein Horn haben, klatschen sie als Ersatz in 
die Hände und singen, während der Fürst mit dem Jäger im Kreise tanzt: 
z„ Ins Horn, ins Horn, ins Jägerhorn :: (dreimal) 
Der andre ist der Fürst von Thorn. 
Alsdann übernimmt der Jäger die Rolle des Fürsten, und das 
Spiel beginnt von neuem. (Asmus II a., Lausigk.) 
283. Zieh, zieh, zieh 
Den Faden übers Knie, 
Die Sohle wird dann angenäht, 
Der ganze Schuh wird 'rumgedreht, 
Der Absatz wird genagelt drauf, 
Der Schuh ist fertig zum Verkauf. 
Die Kinder knieen im Kreise und machen bei jedem Verse die ent- 
sprechenden Bewegungen. Zurletzt stehen die Kinder auf. 
(Asmus IIa., Lausigk). 
284. Es wird ein Kreis gebildet. Ein Mädchen steht außerhalb. 
Kreis: Es wohnt' ein Kaiser an dem Rhein, 
Der hatt' drei schöne Töchterlein, Töchterlein, 
Der hatt' drei schöne Töchterlein. 
Die erste wollt' die reichste sein, 
Die zweite zog ins Kloster ein, Kloster ein, 
Die zweite zog ins Kloster ein. 
Die dritte ins französische Land, 
Da war sie fremd und unbekannt, unbekannt, 
Da war sie fremd und unbekannt.
	        
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