Allerlei Brauch und Glauben. 87
zur Thür heraus, so kehrt sie sofort um; denn „sie verkauft
nun auf keinen Fall irgend etwas.“
(Durch den Hrsg. von Dr. Markgraf in Lpz.)
(Aus der bornaischen Gegend.)
346. Hüpft einem im Frühjahr ein Frosch über den trocknen
Weg, so muß man das Jahr über so viel Thränen weinen,
daß sich der Frosch darin baden kann.
(Schilling Ia., Zwickau.)
347. Wenn ein Mädchen viel Wasser verschüttet, bekommt
sie einen Trunkenbold zum Mann.
(Götz III b., sächsische Schweiz.)
348. Wenn es bei der Wäsche regnet, so hat (oder be-
kommt) die Wäscherin keinen beständigen Mann.
(Krömer Ib., Lpz.)
349. Wer bei Tische vor einem Tischbein sitzt, bekommt
eine böse Schwiegermutter. (Brügmann IIIb., Lpz.)
350. Wenn einem eine Schnecke über den Weg läuft, giebts
Regen. (Krömer Ib., ebenso die folgenden Nummern.)
351. Wer einen Spiegel zerbricht, hat 7 Jahre Unglück.
352. Wenn man von Geld träumt, hat man Verdruß.
353. Wenn man von Weintrauben träumt, bedeutet das
Verlobung.
354. Von einer Katze träumen bedeutet, daß man Feindschaft
bekommt.
355. Wenn beim Waschen die Strumpfspitzen nach oben
kommen, hat man gutes Trockenwetter.
356. Wenn man ein Kleidungsstück verkehrt anzieht, be-
kommt man an dem Tage etwas geschenkt.
357. Wenn man dreimal nüchtern niest, erfährt man eine
angenehme Neuigkeit, bei zweimaligem Niesen erfährt man
etwas Böses.
358. „Der Kreuzschnabel wird gern in den vogtländischen
Häusern gehalten. Er zieht nach Ansicht abergläubischer