Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

Volkstümliche Redeweise. 91 
3. Wörter. 
asten: rennen (andere Wörter für rennen sind: itzen, 
förstern, lettern, berschten, pflastern). — Aude (Auz): Ulk. — 
Bähnert (meist in d. Redensart: du kriegst ens uff'n B. od. 
ähnlich): Kopf. — Bärnsch machen: Unsinn machen, den 
Durchgänger spielen. — Banse: Vorratsraum für Garben, 
zu beiden Seiten der Tenne. Dazu das Verbum: bansen. — 
bedeppert od. bedrippt: wie vor den Kopf geschlagen, sprachlos. 
— Beschlagschauer: Vorbau bei der Schmiede. (Vgl. ins 
Schaurige gehen: an einen vor dem Winde geschützten Ort 
gehen.) — Bims: Geld. — Boie: Wiege. — (Deckel: Mütze 
(auch: Käppi). — dott'ch: dumm. — durchflachsen: hauen. — 
Fabbe: Zigarrenspitze. — Fäpe: Weidenpfeife; Verb.: fapen. 
— Fitschepfeil: Pfeil. — flannen: lachen. — gällchen: jählings. 
— Gake (s.): Lippenausschlag. — Geduld: (ich gehe in die G.): 
eine vorm Winde geschützte Stelle. — Geräusch: Kräuterich 
(Kartoffelgeräusch). So z. B. in Zeschwitz b. Zwenkau. — groß- 
möglich: eingebildet. — gulksen: (hinuntergulksen): trinken. — 
Guüke f. (Koppguke): Einhüllung. — Huckuffsdemahd: Flieder. — 
Hahnebänger: Hahnebalken. — Kastenkarre: Schubkarren. — 
Krätsch: umherstehendes Geschirr. — klautschen: laut heulend 
bellen. — Knuppel: Federhalter. — landern: langsam gehn. 
(Nerchau). — Lawwe: Mund (auch: Flappe, Fläppe). — Moch 
— Moos (das o zun geneigt): Naundorf b. Delitzsch; Hohen- 
prießnitz a. d. Mulde. — Petze: (Dreierpetze, Dreierklatsche): 
Angeber (Schülersprachel. — quackern: Geräusch vom Blasen- 
treiben des koch. Wassers. — questen: quälen, bes. durch häufiges 
Fragen. — Roddeberge (f.) Schubkarre. — Schindel: dürrer 
Mensch. — Schiwwicke (f.): Flieder. — Schlätö, Schlott'ch: 
langer Kerl. — Schmatter: Flüssigkeit, die sich beim Rauchen 
in der Pfeife ansetzt und ausgekippt wird. — Schorbeisen: 
Reibeisen. — schwirren: durchbrennen. — Schwummse: Prügel 
(auch: Hulze'). — vergackeiern: foppen. — verbumfiedeln: 
versehen, verkehrt machen. — Wällerwand: Lehmwand. — 
Zmeächsler: der's mit zwei Parteien zugleich hält. — zäcken: 
ärgern. — zimmt'ch: affektiert. — Zinkien: Hyazinthen.
	        
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