Generalfeldmarschall von Hindenburg.
Unsere Leute besitzen Enthusiasmus und heiliges
Leuer! Es ist für mich eine wahre herzensfreude,
an der Spitze eines solchen heeres zu stehen. Jeder
Soldat ist im Kampfe ein Held. Dann ist der Geist
der Truppen wunderbar, und derselbe bei Generalen
wie bei dem letzten Musketier. Wenn ich zum Beispiel
Truppen aus strategischen Gründen zurückgehen lassen
muß, sind die Leute ebenso freudig und siegesbewußt
wie beim Angriff. Das herrlichste aber sind meine
Hlieger. Was diese leisten, grenzt einfach an Wunder.
Wer kann im Ernst an die famose Million Kit=
cheners glauben? Und wenn schon, so wären es nicht
Soldaten, sondern beliebige Menschen, die man in
Uniform gesteckt hat, um ein heer zu schaffen. Es
fehlt den Engländern an der Kusbildung und Sührung,
an den Cffizieren und Unteroffizieren, die wir
Deutschen uns erst in langen Generationen heran-
bilden mußten. Was die Russen betrifft, so schießt
die Krxtillerie gut, verschleudert aber ungeheuer viel
Munition. Die Infanterie ist tüchtig, aber die Ka-
vallerie taugt nichts. Die Russen schlagen sich zwar
gut, aber ihre Disziplin beruht nicht wie bei uns auf
Intelligenz und Moral, sondern auf blindem Gehor-
sam. Die Russen haben im japanischen Kriege viel
gelernt und sind namentlich im Schützengrabenkampfe
erfahren. Kaum nehmen sie eine Stellung, so ver-
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