sind in ewiger Veränderung und Umbildung begriffen;
die ganze Welt ist ein einheitliches Wesen, das sich
ununterbrochen verwandelt. So ist denn auch die
ganze Naturgeschichte nichts anderes, als (im weitesten
Sinne) die Geschichte der Umbildungen oder Meta-
morphosen, welche durch den fortdauernden Wechsel
zwischen Gegensatz und Harmonie bedingt sind.
Der wenig jüngere griechische Naturphilosoph
Empedokles von Hagrigent (im 5. Jahrhundert
v. Chr.) erklärte diesen ewigen Wechsel zwischen voll-
endeter Trennung und vollendeter Mischung durch
den Gegensatz der treibenden RNräfte: „Liebe und
haß der Elemente". Wie die unendlich mannig-
faltigen Einzeldinge bloß durch verschiedenartige
Mischung ihrer Bestandteile entstehen, so ist auch die
Entwicklung der höheren Lebensformen aus den
niederen durch den Kampf ihrer Elemente bedingt;
so sind auch im sozialen Leben der Menschen und im
Kriege der Dölker die treibenden Kräfte durch Liebe
und haß, Suneigung und Kbneigung der Bestandteile
gegeben.
Der Kampf ums Dasein. Das epoche-
machende Derk von Charles Darwin, welches 1859
die neue Begründung der 50 Jahre früher von Jean
Lamarck aufgestellten Qbstammungslehre, und damit
den größten Hortschritt der modernen Naturgeschichte
herbeiführte, hat den bezeichnenden Aitel: „Über die
Entstehung der Hrten im Tier= und Pflanzenreich durch
natürliche Hüchtung, oder die Erhaltung der vervoll-
kommneten Rassen im Kampfe ums Dasein“. Dieser
große Gedanke der Natural-Selektion ist der Nern der
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