Vormarsch auf Paris. Tod der Prinzessin Amalie. 179
sich wohl schon diese Tage den Parisern zeigen. Ob diese sich
regen? Wer weiß es?“ Zum Schluß sagt er mit Stolz: „Ich
glaube, das Korps hat mehr geleistet als alle der Armee,
in 3 großen Schlachten und 5—6 größeren und kleineren Ge-
fechten hat es gefochten.“
Am 19. traf Albert vor Paris ein und nahm zunächst Duar-
tier in Grand Tremblaye. In dem ersten Brief, den er von
da an seinen Vater schreibt, beginnen die Klagen über
Fabrice, die sich wie ein roter Faden durch eine Anzahl Briefe
hinziehen. In diesem Fall betraf es eine Sache, über die
sich das sächsische Korps mit Necht beschweren konnte und auch
beschwerte. „Ich werde dafür sorgen,“ sagt Albert, „daß es
so schonend als mäöglich geschieht,“ d. h. die von Albert als
gerechtfertigt betrachtete Beschwerde in einer für Fabrice mög-
lichst schonende Form gekleidet würde. Unterdessen war in der
Heimat die Prinzessin Amalie, älteste Schwester König
Johanns, am 18. September gestorben. Johann schreibt dar-
über an seinen Sohn am 23.: „Ich bin überzeugt, daß es
Euch gewiß wehe thun wird, die alte treue Seele, die Euch so
lieb hatte, nicht wiederzusehen.“ Daß sie ihren Aeffen Albert
zu ihrem Universalerben eingesetzt hatte, habe ich schon früher
erwähnt. In seinem Brief vom 26. spricht Albert seinem
Bater das herzlichste Beileid aus und sagt dann: „Ich fürchte,
die Anstrengungen dieses Sommers haben sie aufgerieben.
Ich kann mir Pillnitz ohne sie gar nicht vorstellen.“ Seiner
Frau hatte er unter dem ersten Eindruck der Todesnachricht
geschrieben: „Welche traurige Nachricht aber die vom 18,, ich
erhielt sie in der Nacht vom 22. zum 23. Die arme gute
Tante, ich fürchte, dieser Krieg hat ihren Tod herbeigeführt.
er arme, arme Papa, wie einsam wird es ihm vorkommen
um ihn herum.“
Vorher hatte er ihr von der Ankunft in Grand Tremblaye
geschrieben: „Wir fanden in den Betten die nackten Matratzen,
keine Kißen, kein Leintuch, keine Decke, ich hatte aus einem
andern Haus reine Betten, einen Säckselsack als Kopfkißen,