Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Tod Kaiser Friedrichs. Nordlandsreise. 277 
ment Tivoli wurde inkognito besucht. In einer Kunstausstel- 
lung traten ihnen zum erstenmal die Impressionisten entgegen. 
Carlowitz meint: „Man sollte solche Bilder mit dem Interdikt 
belegen!1““ Leider hat sich keine Außerung Alberts über seine 
damaligen Eindrücke dieser Kunst erhalten. Am 9., erfolgte die 
Weiterreise nach Schweden. In Malmö war großer Empfang. 
Carlowitz schreibt: „Die Königin war unverkennbar von dem 
Gefühle beeinflußt, auf dem Boden ihrer Bäter das erstemal 
zu stehn. Sie wurde mit großem Interesse angestaunt und auf 
das Wärmste begrüßt. Bei der Abfahrt erscholl ein Hoch „auf 
die Königin von Spanien“'!! So berühren sich das Erhabene 
und das Lächerliche.“ Der König schrieb am 15. aus Stockholm 
an meinen Vater: „Unsere Weise ist bis jetzt ganz gut ver- 
lausen. In Kopenhagen wurden wir sehr freundlich von den 
Wojestäten aufsgenommen. Wir hatten einen förmlichen Ein- 
zug mit Eskorte, hurrahrufenden Volksmassen usw. durch- 
zumachen. Von dem Ort brauche ich Dir nichts zu schreiben, 
da Du ihn kennst. Leider hatten wir beinahe immer kalte 
Winde und graues Wetter, was bei der schönen Umgebung 
sehr schade war. Wir wohnten in der Amalienburg. Die 
Uberfahrt nach Malmö war ganz glatt. In Walmö fanden 
wir einen sehr bequemen Extrazug, der uns in 15 Stunden 
hierherbrachte. Unterwegs trafen wir den Kronprinzen, hier 
den König und die Kronprinzeß, sowie den Prinzen Eugen. 
Auch hier Einzug, die Schweden standen maßenhaft, gafften, 
grüßten aber ihren König sehr wenig, tout comme chez nous. 
Im Schloß war die Königin. Darauf große Vorstellung des 
Hofs und der Minister. Wir lunchten bei der Königin in 
Rosendael. Es ist dieß eine Villa, auf einer Insel gelegen, im 
s. g. Thiergarten, einem öffentlichen Park. Hier ist übrigens 
alles auf Inseln gebaut, was der Stadt einen ganz apparten 
Anstrich giebt. Abends ging es nach Drottingholm, einem sehr 
schönen Schloß, wo wir bis jetzt wohnten.“ Dann beschreibt 
er die Stadt weiter und kommt auch auf Geschäftliches zu 
sprechen, worüber er sagt: „Mich ängstigen die sich häufenden
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.