Erörterung des Eintritts in die preußische Armee. 59
Oienstes erfüllt werden kann, habe ich dem Onkel vorgetragen,
und dieser hat mir versprochen, die Sache nächstens zur Be-
rathung zu bringen.“
Endlich am 28. war Johann imstande, seinem Sohn die
langersehnte Entscheidung mitzuteilen. Er schreibt: „Onkel
hat mir seinen Entschluß wegen Deiner Angelegenheit mit-
geteilt. Er wird zwar Deinen Wünschen nicht ganz entsprechen,
aber eben doch nicht ganz entgegen seyn, da er eine Idee in
Aussicht stellt, die Du früher nie als unmöglich verwarsst.
Gegen Deinen Eintritt in den Preußischen Dienst hatte
man bei Prüfung der Frage das Bedenken, daß Du dadurch
dem Land und das Land Dir fremd werden möchten. Ich
kann dieses Bedenken nicht unerheblich finden. Dagegen geht
die Ansicht dahin, Dir nach der Rückkehr das Kommando eines
Bataillons außerhalb Dresdens anzuvertrauen. Man hatte
jetzt das Absehen auf Bautzen, später, wenn Du mehr Er-
fahrung gesammelt, auf Leipzig gerichtet. Auf diese Weise
würde nach und nach der Weg für Dich zu einer höheren
passenden Stellung in der Sächsischen Armee gebahnt.“
Leider hat sich keine Antwort Alberts auf diesen Brief
erhalten. Ihm wird wohl die Entscheidung recht gewesen
sein. So hatten sich die beiden Aussichten oder Pläne, in
fremde Dienste zu treten, definitiv zerschlagen. Wir Sachsen
können es als ein Elück empfinden. Denn dadurch, daß
Albert nur in der sächsischen Armee gedient hat, verwuchs er
aufs engste mit derselben und war deshalb später leicht im-
stande, sie 1866 in der schwersten Stunde fest in der Hand
zu halten und 1870 zu Sieg und Ruhm zu führen.
Der Krieg nahte seinem Ende. Als näördlichstes Luartier
hat Albert Aarhus in Jütland erreicht. Am 10. Juli wurde
der Waffenstillstand geschlossen. Albert erhielt durch seinen
Vater den königlichen Befehl, sobald die Feindseligkeiten ein-
gestellt wären, die Armee zu verlassen. Obwohl nun am 14.
die offizielle Benachrichtigung im Hauptquartier noch nicht
eingetroffen war, gab doch Prittwitz dem Prinzen den Nat,