402 Gesetzgebung und Verwaltung.
eigentümlichen Reiz ist daher die Frage umwoben, wie Friedrich gleichwohl dies
außerordentliche Ansehen erhalten, wie es ihm gelungen, die Kräfte seines
giarkes so zu stählen, so hoch sie zu spannen, daß er der Rufer im Streite
-ein konnte.
Preußische Militär-Kostüme.
Von dem Einzelbleit eines unbekannten Künstlers im Hobenzollernmuseum zu Berlin. Originalgröße.
S. S. 332 u. 383.
Gesehgebung und Berwaltung nach dem seebenjährigen
riege.
5 as hat die Leiden, welche der Krieg über das Land ge-
* bracht, bitterer empfunden als der König, niemand hat kraft-
*i*- r voller, man darf sagen leidenschaftlicher daran gearbeitet, sie
-
r zu überwinden, als der König selbst. Ueber all seinem Thun
liegt die Weihe des sittlichen Ernstes, der Ehrfurcht heischende
— Ve- En gewissenhafter Pflichterfüll ung. Wie den Anzt be-
1.K. trachtete er sich, der einem von Wunden zerrissenen, von
##/5/ verkleinert. Blutverlust erschöpften, mit dem Tode ringenden Menschen
Heilkräuter, Kräfte, stärkende Mittel, Erholung und Balsam
geben mußte. Denn in der That zu gewaltig war der Aderlaß gewesen, den
Maria Theresia und Kaunitz dem Staate beizufügen für gut befunden hatten.
Eine halbe Million Menschen, das will sagen fast den achten Teil seiner Einwohner,
hatte der Krieg verschlungen, fürchterlich waren die Verwüstungen, die Russen wie
Oesterreicher und Sachsen angerichtet hatten. Ueber 13 000 Häuser rechnete
Friedrich, die verschwunden waren, ganze Städte waren abgebrannt, der Baner
war von seiner Scholle vertrieben, der Adel verarmt, die kleinen Leute ruiniert,
ein Drittel der Bevölkerung Berlins lebte von Memunterstuhung. und das Vieh
war in der Neumark wie ausgestorben. Die Ordnungen der Polizei und Re-
gierung waren umgeworfen, die Finanzen in Unordnung. Wer hätte noch an
Handel und Wandel denken können, wer Reigung gehabt, das Land zu bebauen!
Unter den Wunden und dem Blutverlust, den man erlitten, war man nahe daran,