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Ueber die geschehene Amortisation wird den fuͤr das Eisenbahnunter-
nehmen bestellten landesherrlichen Kommissarien jährlich ein Nachweis ein-
gereicht. .5
. 499.
Die Gesellschaft raͤumt den Inhabern der Prioritaͤtsobligationen das
Recht ein, in folgenden Faͤllen den Nennwerth dieser Prioritaͤtsobligationen
von derselben zuruͤckzufordern:
a) Wenn einer der im §. J. festgestellten Zmszahlungstermine durch Ver-
schulden der Gesellschaft oder ihrer Verwaltung länger als drei Monate
unberichtigt bleibt;
b) wenn der Transportbetrieb auf der Eisenbahn durch gleiches Verschulden
länger als sechs Monate ganz aufhört;
) wenn gegen die Eisenbahngesellschaft Schulden halber Exekution durch
Abpfändung oder Subhastation vollstreckt wird;
) wenn die im S. 4. festgesetzte Amortisation durch Verschulden der Ge-
sellschaft nicht inne gehalten wird.
In den Fällen zu g. bis inklusive c. bedarf es einer Kündigungsfrist
nicht, sondern das Kapital kann von dem Tage ab, an welchem einer dieser
Fälle eintritt, zurückgefordert werden und zwar:
zu a. bis zur Jahlung des betreffenden Zinskupons,
zu D. bis zur Wiederherstellung des unterbrochenen Transportbetriebes,
zu c. bis zum Ablauf eines Jahres nach Aufhebung der Exekution.
In dem oben sub d. gedachten Falle ist eine dreimonatliche Kündigungs=
Frist zu beobachten, auch kann der Inhaber einer Prioritätsobligation von die-
sem Kündigungsrechte nur innerhalb dreier Monate von dem Tage ab Gebrauch
machen, wo die Zahlung des Amortisationsquantums hätte Stakt sinden sollen.
Bei Geltendmachung des vorstehend von a. bis (l. fesigestellten Rückfor-
derungsrechts sind die Inhaber der Prioritätsobligationen befugt, sich an
das gesammte bewegliche und unbewegliche Vermen der Gesellschaft zu
halten.
K. 6.
So lange nicht die sät mtlichen kreirten Priorikätsobligationen eingelöst
oder der Geldbetrag der Einlösung gerichtlich deponirt ist, darf die Gesellschaft
keines ihrer Grundstücke, in soweit dasselbe
zum Bahnkörper der Hauptbahn von Berlin bis Bergedorf, zu den
daran gelegenen Bahnhöôfen gehört, und zum vollsiändigen Transpork-
Betriebe auf der Eisenbahn erforderlich ist,
verdußern. Der Verkauf oder die dauernde Ueberlassung einzelner Theile der
Bahnhöfe an den Staat oder an Gemeinden und Korporationen, zum Zwecke
postalischer, polizeilicher oder sleuerlicher Einrichtungen, oder zur Anlage von
Packhöfen und Waarenniederlagen oder sonsiigen, zum Nutzen des Bahnbetrie-
bes gereichenden Einrichtungen, gehört jedoch nicht zu diesen untersagten Ver-
dußerungen.
Dagegen bleibt der Gesellschaft die freie Disposition über diejenigen, ihr
gehörigen Grundstucke vorbehalten, welche nach einem Attest des betreffenden
Re-